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SV Werder Bremen

Vor dem BVB-Duell: Richtungsweisende Wochen für Werder und Werner

Auf Milos Veljkovic und den SV Werder Bremen kommen schwere Wochen zu.

Dieser Saisonstart hat wohl kaum einen Fan von Werder Bremen glücklich gemacht. Aktuell stehen die Grün-Weißen mit nur sechs Punkten aus sieben Spielen auf Tabellenplatz 14. In gewisser Weise stellt der diesjährige Saisonstart das komplette Gegenteil zur letzten Spielzeit dar.

Werder hat alte Stärken verlernt

Zu Beginn der Saison 2022/23 hatte der SVW eine gute Punkteausbeute und mit Niclas Füllkrug einen treffsicheren Zielspieler in der Offensive. Zudem galten die Hanseaten als Könige der Schlussphase, da sie durch viele Tore in der Nachspielzeit einige Spiele noch für sich entscheiden konnten.

In diesem Jahr ist es anders: Statt späten Punktgewinnen verloren die Bremer ihre Spiele gegen Freiburg und Hoffenheim in der Nachspielzeit, wodurch der Eindruck entsteht, dass bei Werder derzeit die letzte Konsequenz fehlt.

Mit Marvin Ducksch, Jens Stage und dem 22-jährigen Justin Njinmah teilen sich gleich drei Spieler den Titel als bester Werder-Torschütze. Jedoch gehört zur Wahrheit auch, dass für alle nur zwei Treffer zu Buche stehen. Allerdings muss man den Grün-Weißen auch zugestehen, dass sie mit Füllkrug ihren wichtigsten Spieler der Vorsaison verloren haben.

Füllkrug fehlt nicht nur auf dem Platz

Zum Vergleich: Der deutsche Nationalspieler hatte in der vergangenen Saison nach fünf Spielen bereits fünf Tore auf dem konto. Neben seinen sportlichen Qualitäten war der 30-Jährige auch abseits des Platzes wichtig für die Mannschaft. Nach dem Abgang des Vize-Kapitäns sollte die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt werden. Das klappt bislang eher weniger gut.

Dieses Problem musste sich auch Ole Werner eingestehen. In einem Interview mit dem „kicker“ gab der SVW-Trainer zu, dass die Mannschaft noch „keine gefestigte Hierarchie“ habe. Das sei laut Werner aber normal, wenn man „hinten heraus noch so viel Bewegung im Kader“ hatte.

In der Tat war diese Transferperiode eine besondere für Werder. Über den kompletten Sommer hinweg gab es Abgangsgerüchte um Füllkrug und Ducksch, der schlussendlich doch blieb. Das erschwerte die Kaderplanung, allerdings konnte man den Worst Case abwehren und mit Rafael Borré noch rechtzeitig einen Ersatz für Füllkrug verpflichten. Große Wellen schlug allerdings ein anderer Transfer: Naby Keïta.

Verletzungen stoppen Hoffnungsträger

Die Verpflichtung des 28-jährigen Mittelfeldspielers, der zwischen 2016 und 2018 für RB Leipzig spielte, war vermutlich Der Überraschungscoup des Sommers. Nachdem Keïta die ersten vier Ligaspiele verletzungsbedingt verpasst hatte, kam der Guineer gegen Köln, Darmstadt und Hoffenheim zu Kurzeinsätzen. Gegen die TSG Hoffenheim zog er sich allerdings einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu, der den Ex-Liverpool-Profi erneut für einige Zeit außer Gefecht setzen wird.

Den Bremern bleibt jedoch keine Zeit, um den Ausfall des Hoffnungsträgers zu betrauern. Bereits am Freitagabend nach der Länderspielpause sind die Grün-Weißen zu Gast in Dortmund. Gegen die Borussia wollen sie den eigenen Abwärtstrend stoppen.

Das Wort „Trend“ mag im Falle von Werder nicht ganz richtig sein, da die Hanseaten bereits seit Anfang des Jahres nicht mehr die gewünschten Resultate erbringen. Im Kalenderjahr 2023 hat der SVW nur 21 Punkte aus 26 Spielen geholt. Kein Bundesligist mit der gleichen Spielanzahl schnitt schlechter ab. Auch der Bundesliga-Punkteschnitt unter Ole Werner ist besorgniserregend. Nach der Entlassung von Enrico Maaßen weist unter den aktiven Bundesliga-Trainern nur Thorsten Lieberknecht einen schlechteren Schnitt als Werner (1,04) auf.

Problemzone Defensive

Großen Anteil daran hat Werders Defensive, die auch schon vor dem Amtsantritt des 35-Jährigen ein Problem war. 2023 haben die Bremer insgesamt 54 Gegentore kassiert, davon 17 in der laufenden Saison. Problematisch daran ist, dass man mit Ausnahme von Bayern und Hoffenheim ausschließlich gegen Teams gespielt hat, die in der unteren Hälfte der Tabelle stehen.

Erschwerend kommt hinzu, dass mit dem BVB, Union Berlin, dem VfL Wolfsburg, Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart nun ein echtes Hammer-Programm auf die Hanseaten wartet. Bei wie vielen Partien die Grün-Weißen dabei auf ihren Stammtorhüter Jiri Pavlenka zurückgreifen können, steht derweil noch nicht fest. Sicher ist, dass der Tscheche das Spiel gegen Dortmund aufgrund von Adduktorenbeschwerden verpassen wird. Für ihn wird Ersatzmann Michael Zetterer im Tor stehen.

„Er hat letztes Jahr immer seinen Mann gestanden, wenn er gebraucht wurde“, zeigte sich Werner sichtlich unbesorgt angesichts des Torwart-Wechsels. Ob der 28-Jährige in seinem dritten Bundesligaspiel erstmals zu null spielen oder die Werder-Defensive erneut zum Schwachpunkt werden wird, wird das Spiel am Freitagabend zeigen.

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