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SV Werder Bremen

Vorzeitige Trennung offiziell: Werder Bremen stellt Werner sofort frei

Am Montag klang es noch nach einem Abschied im Jahr 2026, nun ist es eine Sofortmaßnahme: Werder Bremen hat Cheftrainer Ole Werner mit sofortiger Wirkung freigestellt. Das gab der Klub am Dienstag offiziell bekannt.

Werder Bremen stellt Werner frei

Die Entscheidung kam schneller als erwartet: Am Montag hatte Ole Werner angekündigt, seinen bis 2026 gültigen Vertrag nicht zu verlängern und Werder spätestens im nächsten Jahr zu verlassen. Doch schon nach einer internen Analyse am vergangenen Abend steht fest: Der Cheftrainer muss sofort gehen. Auch seine Co-Trainer Patrick Kohlmann, Tom Cichon und Hannes Drews wurden vorzeitig freigestellt. Die Verantwortlichen haben offenbar das Vertrauen in eine weitere Zusammenarbeit verloren – wohl auch deshalb, weil Werner durch seinen Entschluss gegen eine Vertragsverlängerung ein klares Zeichen gesetzt hatte.

Dabei hielten sich noch bis vor wenigen Tagen Gerüchte über eine langfristige Verlängerung. Die Gespräche diesbezüglich waren jedoch nicht zielführend. Werner hatte bereits in den vergangene Wochen betont, dass eine Verlängerung an gewisse Forderungen knüpft. Diese hat Werder wohl nicht erfüllt. Der Klub bedauerte die Entscheidung des Übungsleiters. Die Verantwortlichen konnten sich eine „langfristige Zusammenarbeit sehr gut vorstellen“, wurde Fußball-Geschäftsführer Clemens Fritz in der Mitteilung am Montag zitiert.

Die gescheiterten Gespräche seien ausschlaggebend für die vorzeitige Trennung gewesen, erklärte Fritz am Dienstag. „Oles Entschluss, seinen Vertrag nicht zu verlängern, war für uns Anlass, diese Entscheidung jetzt zu treffen, da es enorm schwierig ist, eine Personalplanung voranzutreiben, wenn nicht klar ist, wer im nächsten Jahr Cheftrainer ist.“ Fritz sprach auch von einer „sehr vertrauensvollen“ Zusammenarbeit: „Ole hat die Mannschaft kontinuierlich entwickelt und hatte sehr großen Einfluss auf die erfolgreiche Stabilisierung von Werder in der Bundesliga“

Uneinigkeit über Kaderplanung

Trotz einer ziemlich besonderen Beziehung scheint die Zusammenarbeit weniger harmonisch zu enden als gedacht. Während seiner dreieinhalb Jahre in Bremen soll es vor allem in den letzten 18 Monaten bei der Kaderplanung Differenzen gegeben haben. Obwohl die Spielphilosophie des Trainers klar war, kam es offenbar zu Unstimmigkeiten bezüglich neuem Spielermaterial. Die Folge: Trotz mehrerer Transfers für die letzten Saisons steht Werder Bremen erneut vor einem größeren Umbruch.

Auch mit der Scouting-Arbeit soll Werner unzufrieden gewesen sein. Der 37-Jährige zeigte sich zuletzt öffentlich zunehmend irritiert über Personalentscheidungen. Um für frischen Wind zu sorgen, müssten sich „um einen Trainer herum Dinge verändern, oder irgendwann ist es an dem Punkt, wo es für alle gut ist, wenn sich auf der Position des Trainers etwas tut“, sagte er zuletzt der „DeichStube“.

Werder will sich neu orientieren

Werder Bremen hat nun letztes Szenario zugelassen. Werner war offenbar bereit, die Neuausrichtung mitzugestalten und sein Arbeitspapier zu erfüllen. Der Klub entschied sich jedoch dagegen, mit ihm ins letzte Vertragsjahr zu gehen. Stattdessen will Werder frühzeitig mit einem neuen Trainer die Weichen stellen. Eine logische Entscheidung, denn spätestens 2026 wäre ohnehin ein Nachfolger für Werner da.

Auch der entlassene Werder-Coach zeigte Verständnis für die Maßnahme des Klubs. „Dass Werder sich nun zu diesem Schritt entschieden hat, kann ich aus der Clubperspektive nachvollziehen. Ich hatte in Bremen mit meinem Trainerteam eine wunderbare Zeit, mit einem super Staff, einer tollen Mannschaft und Verantwortlichen, deren Unterstützung ich immer gespürt habe“, wurde er in der offiziellen Mitteilung zitiert.

Rose oder Steffen als Kandidaten

Laut „Sky“ war Clemens Fritz schon länger auf dieses Szenario vorbereitet. Der 44-Jährige führte bereits während der laufenden Vertragsverhandlungen mit Werner Gespräche mit möglichen Nachfolgern. Der Trainermarkt gibt einige Namen her. Die „DeichStube“ nannte Ex-Leipzig-Coach Marco Rose, Lukas Kwasniok (zuletzt Paderborn, im Sommer verfügbar) und Elversbergs Fast-Aufstiegstrainer Horst Steffen als Kandidaten.

Allerdings suchen auch andere Vereine für die kommende Saison einen neuen Mann für die Seitenlinie. Werder sondiert deshalb auch Optionen im Ausland. „Unser Ziel ist es, kurzfristig einen neuen Trainer zu finden, mit dem wir die erfolgreiche Entwicklung der letzten drei Jahre fortsetzen können, der von seiner Spielphilosophie sowie menschlich zu Werder passt“, erklärte Clemens Fritz abschließend.

Und Ole Werner? Für ihn heißt es derweil erstmal Urlaub. Die Zukunft des 37-Jährigen bleibt mehr denn je offen – seine Zeit an der Weser ist jedenfalls früher zu Ende als gedacht. Werner hatte Werder Bremen Ende November 2021 übernommen und in seinem ersten Jahr zum Wiederaufstieg in die 1. Liga geführt. Seitdem hielt sich der Nordklub solide im Oberhaus, verpasste aber zuletzt auf Tabellenplatz acht knapp das europäische Geschäft.

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