SV Werder Bremen

Wohlfühloase Werder? Fixpunkt Füllkrug fordert Streitkultur

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Wer sich fragt, warum Werder in der abgelaufenen Spielzeit fast abgestiegen wäre, kommt an der Verletzungsthematik nur schwerlich vorbei. Sie diente den Vereinsverantwortlichen auch bei ihrer selbstkritischen Saisonanalyse nicht als Ausrede, sehr wohl aber als Schuldeingeständnis und Erklärung für den Beinahe-Absturz. Mit Rückkehrer Niclas Füllkrug als Leitfigur will Bremen jetzt wieder durchstarten.

„Wenn man weiß: Drei Sprints weniger sind besser…“

Der Angreifer, als Schlüsselspieler fürs Sturmzentrum fest eingeplant, hatte sich im September einen Kreuzbandriss zugezogen. Die Folge: Trainer Florian Kohfeldt versuchte fortan vergeblich, den Fixpunkt in der Offensive der Hanseaten zu ersetzen. Als Füllkrug im Anschluss an die lange Zwangspause nach dem Restart endlich zurückkam, war unübersehbar, dass der 27-Jährige diese Bremer Mannschaft mit seiner ganzen Präsenz auf ein anderes Level heben kann. So wie in der kommenden Saison? Nach der späten Rettung sprüht der gebürtige Hannoveraner geradezu vor Tatendrang.

„Ich bin einfach immer noch überglücklich. Über den Klassenerhalt. Darüber, dass Werder mit dem Trainer und mit Frank Baumann weitermacht. Und das jeder von uns sagt: Wir wollen gemeinsam zeigen, dass wir es besser können“, sagt Füllkrug im „SportBild“-Interview. Damit Werder, das ursprünglich als Europa-League-Aspirant angetreten war, nicht wieder in solch einen Negativstrudel gerät, müssten die Spieler jedoch in Zukunft „unangenehme Dinge ansprechen und Lösungen finden, wie beispielsweise wenn man eine Einstellung oder einen Auftritt kritisch sieht.“ Bestes Beispiel: die Verletzungsmisere. Füllkrugs simpler Appel in Sachen Trainingssteuerung: „Wenn man selbst weiß: Drei Sprints weniger sind heute für meinen Körper besser – dann muss man das auch gegenüber den Trainern signalisieren.“

Foto: imago images

Stress mit Kohfeldt? „War aufgebracht und nervös“

Längst nicht nur aufgrund der sportlichen Qualität, auch mit seiner mitreißenden Art ist Füllkrug für Werder unentbehrlich. Und wer weiß, wie ehrgeizig der frühere FCN-Profi ist, den wundert dessen lautstarke Auseinandersetzung mit Kohfeldt nach dem 0:0-Relegationshinspiel in Heidenheim überhaupt nicht. „Wir haben uns beide einen kurzen Moment entladen. Was da für ein Druck im Spiel war! Ich war aufgebracht und nervös“, schildert Füllkrug die Szene. „Florian und ich haben oft emotionale Gespräche. Ich weiß aber, wer der Chef ist.“

Eben dieser Emotionalität sei es zu verdanken, „dass wir es es geschafft haben. Wir haben den Kampfgeist zurückgewonnen. Und genau das finde ich so gut an Florian.“ Der 37-jährige Fußballlehrer „hat dieses absolute Gewinnen-Wollen in sich. Es gibt kaum einen Trainer, der so emotional ist wie er. Wenn er von etwas überzeugt ist, ist es ihm egal, was die Leute denken.“

Foto: imago images

Kruse? Füllkrug hätte ihn „gerne hinter sich“

Alles andere als erfreulich war für Füllkrug daher die Aussicht auf einen möglichen Kohfeldt-Abgang zu Hoffenheim. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich hätte von den Getuschel nichts mitbekommen. Er ist ein gefragter Mann“, so der kopfballstarke Strafraumstürmer. Er habe „einfach gehofft, dass er bleibt – und ihm deshalb auch ein, zwei provozierend-ironische Sprüche in der Kabine zugeworfen.“

Sollte Milot Rashica wie erwartet wechseln, könnte Füllkrug auf dem Platz vielleicht bald von Rückkehrer Max Kruse entlastet werden. Der Ex-Nationalspieler „ist natürlich ein Super-Fußballspieler. Viele Stürmer hätten gerne so einen Spieler hinter sich. Aber erst mal muss Max doch überhaupt aus seinem Vertrag herauskommen, bevor wir hier über ihn sprechen.“

Ob mit oder ohne Kruse: Füllkrug weiß, dass an der Weser für eine erfolgreiche Spielzeit der Finger künftig wieder stärker in die Wunde gelegt werden muss. „Wir sind alles erwachsene Männer. Wir müssen uns diese unangenehmen Dinge ins Gesicht sagen.“

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