Überraschung möglich? Stuttgart zu Gast bei heimstarkem Bremen
Am Sonntagabend heißt es in der letzten Partie des 14. Bundesligaspieltages SV Werder Bremen gegen den VfB Stuttgart. Im Weserstadion treffen beide Teams aufeinander.
Bremen im Tief
Werder pendelt in der bisherigen Saison mit munter wechselnden Ergebnissen ums Tabellenmittelfeld herum. Mit 16 erspielten Punkten befindet sich die Mannschaft von Trainer Horst Steffen momentan auf Platz elf der Tabelle. Besonders bemerkenswert ist die Heimstärke der Bremer. Nur eines von sechs Spielen vor heimischer Kulisse hat das Team verloren. Anders sieht es dagegen in gegnerischen Stadien aus. In der Fremde durften die Grün-Weißen erst einen Dreier bejubeln.
In den letzten drei Spielen konnte Werder kein einziges Mal gewinnen. Am elften Spieltag in Leipzig machte die Elf von Steffen über weite Strecken ein gutes Spiel, hatte aber hinten raus das Nachsehen und verlor mit 0:2. In der Folgewoche gastierte der 1. FC Köln an der Weser. Der Ausgang des Spiels war für die Bremer Anhänger nicht leicht mitanzusehen. In der Nachspielzeit kassierte die Heimmannschaft in der Nachspielzeit noch den Ausgleich zum 1:1-Endstand und so mussten sie sich mit nur einem Zähler begnügen.
Am vergangenen Spieltag kam es dann zum hoch angepriesenen Nordderby gegen den HSV, welches nach sieben Jahren erstmals wieder im deutschen Oberhaus stattfand. Die Begegnung hielt, was sich versprach. In einem umkämpften Duell nahmen sich beide Teams nichts, beide gaben eine zwischenzeitliche Führung aus der Hand. Am Ende waren es jedoch die Hamburger, die in der 84. Minute in Person von Yussuf Poulsen den 3:2-Entstand aus Sicht des Aufsteigers klarmachten. Bei Werder sollte nach drei sieglosen Spielen nun ordentlich Druck auf dem Kessel sein.
Stuttgart im Flow
Der VfB spielt nach wie vor oben mit. Die Schwaben haben etwas reißen lassen und stehen dennoch auf einem Europa-League-Platz. Genauer gesagt haben sie 22 Punkte auf dem Konto und befinden sich auf Platz sechs der Tabelle. Und auch in den anderen Wettbewerben ist die Elf von Trainer Sebastian Hoeneß voll auf Kurs. Im DFB-Pokal konnte sie sich fürs Viertelfinale qualifizieren und in der Europa League stehen sie mit 12 Punkten nur knapp hinter den Play-off-Plätzen auf Rand neun.
Mit Deniz Undav hat der amtierende Pokalsieger einen Stürmer in Topform in seinen Reihen. Nach seinem Comeback nach Verletzung im Oktober konnte der deutsche Nationalspieler sieben Tore in neun Ligapartien erzielen. Außerdem steuerte in den weiteren Wettbewerben jeweils einen Treffer bei. Trotz seines verlässlichen Torschützen gerät der VfB gerade auswärts oft in Schwierigkeiten. Vier der bisherigen fünf Bundesliganiederlagen gab in fremden Stadien. Den letzten Auswärtserfolg in der Liga für den VfB gab es am siebten Spieltag gegen den VfL Wolfsburg.
Die vergangenen Duelle zeigen je ein Spiel aus drei verschiedenen Wettbewerben. Am letzten Mittwoch ging es für die Schwaben ins Ruhrgebiet, um im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum zu spielen. Der Titelverteidiger konnte vom Eigentor und der roten Karte des gegnerischen Innenverteidigers Philipp Strompf profitieren, seiner Favoritenrolle gerecht werden und mit 2:0 gewinnen. In der folgenden Partie bekamen es die Stuttgarter dann mit dem FC Bayern München zu tun. Beim Rekordmeister kamen sie total unter die Räder und verloren mit 0:5 im eigenen Stadion. Am Donnerstag kam es dann in der Europa League zum Zweikampf mit Maccabi Tel Aviv. Hier konnte sich der VfB dann den angestauten Frust von der Seele ballern. Gegen viel zu harmlose Israelis gewann die Hoeneß-Elf deutlich mit 4:1. Am Sonntag soll nun seit langem mal wieder ein Dreier in der Fremde her.
Sensation in Sicht?
Beim Duell zwischen Werder Bremen und dem VfB Stuttgart sind die Schwaben eigentlich Favorit. Jedoch kommt zusätzlich zu Werders Heimstärke die Auswärtsschwäche der Stuttgarter hinzu, was in Summe den Bremern in die Karten spielt. Zwar konnte der VfB vier der letzten zehn Duelle für sich entschieden, jedoch warten sie im Weserstadion seit 2020 auf einen Sieg. Bremen ist seit drei Partien gegen Stuttgart ungeschlagen. Das alles lässt eine eventuelle Überraschung zumindest erahnen. Wer am Ende die Oberhand behält, das wird sich am Sonntag zeigen.
