Hoeneß mit EL-Auftakt zufrieden: VfB-Sieg „absolut verdient“

Dem VfB Stuttgart ist in der Europa League ein Auftakt nach Maß gelungen: Die Schwaben besiegten den spanischen Erstligisten Celta Vigo mit 2:1. Das Ergebnis einer Mannschaftsleistung, die VfB-Trainer Sebastian Hoeneß zufriedenstellte – aber in der Schlussphase unnötig ins Wanken geriet.
VfB „85 Minuten lang das bessere Team“
Zwölf Jahre ist es her, dass der VfB Stuttgart ein Europa-League-Spiel gewann. Der letzte Sieg in dem 1971 eingeführten Wettbewerb datiert vom 21. Februar 2013 gegen den belgischen KRC Genk. Damals zog der Klub aus Bad Cannstatt souverän mit einem 2:0-Sieg ins Achtelfinale ein – wo gegen die Reise gegen Lazio Rom endete. Am Donnerstagabend präsentierte sich der VfB ähnlich abgeklärt wie gegen Genk und startete mit einem Sieg in die Europa-League-Ligaphase.
„Ich bin sehr zufrieden und denke, der Sieg ist hochverdient“, lobte Trainer Sebastian Hoeneß nach dem Schlusspfiff am „RTL“-Mikrofon. Seine Mannschaft habe fast das gesamte Spiel dominiert, hätte aber früher in Führung gehen können. „Wir waren 85 Minuten lang das bessere Team, hatten eine hohe Intensität und viele Ballgewinne in unserem Auftreten. In der ersten Halbzeit hatten wir zwar eine passende Konterabsicherung und den kompakt organisierten Gegner gut bespielt, können allerdings noch mehr Präsenz im Strafraum zeigen und damit zwingender werden“, forderte Hoeneß. Der VfB konnte keinen seiner drei Torschüsse (0,71 expected goals laut „Sofascore“) im ersten Abschnitt nutzen und ging torlos in die Pause.
Zittern in den Schlussminuten „unnötig“
Nach dem Seitenwechsel sei es gelungen, „mehr Aktionen in den torgefährlichen Räumen zu kreieren und die Treffer zu erzielen“, analysierte Hoeneß die Steigerung. „Das einzige Haar in der Suppe war die Präsenz in den torgefährlichen Räumen und dort im richtigen Moment einzudringen. Ansonsten konnte ich in der ersten Halbzeit nicht viel finden“, so der 43-Jährige. Nach 50 Minuten war der Knoten schließlich geplatzt: die Neuzugänge Badredine Bouanani (51. Minute) und Bilal El Khannouss (68.) brachten den amtierenden Pokalsieger in Führung. „Dass wir das 2:0 nachlegen, war sehr wichtig für den Ausgang des Spiels“, sagte Hoeneß – wohl auch mit Blick auf Celta Vigos spätes Anschlusstor und die anschließende Schlussphase.
Nach dem Treffer des Ex-Leverkuseners Borja Iglesias (86.) drehten die Spanier plötzlich auf und ließen den VfB nochmal zappeln. In den letzten Minuten wurde es für die Schwaben mehrmals brenzlich. Die Zitterpartie kurz vor dem Abpfiff war laut Hoeneß zwar „unnötig“, aber kein Grund zur Aufregung: „Es ging gerade in die Phase über, in der Celta Vigo realisiert hat, dass nicht mehr viel zu holen ist und wir sie einfach nur bespielen müssen.“ Dass die Partie so spät noch offen gehalten wurde, sei daher vermeidbar gewesen. Dennoch war der VfB-Coach mit der „Haltung der Mannschaft sehr einverstanden.“
Anfang Oktober gegen Basel
Er hob insbesondere die „hohe Anzahl an Balleroberungen nach unserem Pressing“, sowie „fließende Übergänge vom Ballgewinn bis zum Torabschluss“ hervor. Die ausbaufähige Chancenkreation und -verwertung gebe keinen Anlass zur Sorge. Im Gegensatz zum letzten Europa-League-Auftakt 2012 – damals ein 2:2 gegen Steaua Bukarest – gelang dem VfB damit ein „weiterer Schritt auf unserem Weg“, so Hoeneß. Dieser Weg könnte vielleicht wie vor zwölf Jahren ins Achtelfinale oder sogar darüber hinaus führen. Bis dahin ist er allerdings noch weit. Im zweiten von acht Vorrundenspielen gastiert der VfB beim FC Basel (2. Oktober). Die Schweizer verloren am Mittwoch ihr Auftaktspiel gegen den SC Freiburg, den zweiten deutscher Vertreter im Wettbewerb, mit 1:2.
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