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VfB Stuttgart

Stuttgart gegen Bayern: Klare Vorzeichen beim Südgipfel

Der VfB Stuttgart befindet sich dieser Tage auf einer echten Talfahrt. Seit dem 2:1-Heimsieg gegen Borussia Dortmund am 12. Spieltag konnten die Schwaben kein einziges Spiel mehr gewinnen. Entsprechend muss man sich am Neckar mit einer Vielzahl an Problemen herumschlagen: Eine harmlose Offensive, ein immer weiter schmelzender Puffer auf die Abstiegsplätze und ausgerechnet jetzt das Spiel gegen den Rekordmeister aus München.

Stuttgart: Tore schießen verboten?

Woran hakt es in der Offensive? Warum gewinnt der VfB nie auswärts? Wäre nicht ein Systemwechsel angebracht? VfB-Coach Hannes Wolf dürften diese Fragen auf der wöchentlichen Pressekonferenz langsam zum Hals heraushängen, dennoch stellen Journalisten sie zuversichtlich vor jeden neuen Spieltag. Und zwar nicht ganz zu unrecht. Denn auf dem Platz liefert das Team des 36-Jährigen zuletzt so gut wie keine Antworten.

In den letzten vier Parteien gelang dem Angriff der Schwaben nur ein einziger magerer Treffer. Mit insgesamt 13 Treffern in 16 Spielen besitzen die Schwaben die drittschwächste Offensive der Liga. Lediglich Bremen (11) und der Tabellenletzte aus Köln (9) treffen seltener. „Wir versuchen normal immer, von der Mentalität und Intensität her auf dem höchsten Niveau zu spielen. Das haben wir vorne heute nicht gemacht. Das ist enttäuschend“, kritisierte Hannes Wolf nach der 0:1 Niederlage in Sinsheim.

Das zum Saisonabschluss jetzt ausgerechnet die Bayern an den Neckar kommen dürfte dem Offensiv-Problem der Schwaben wohl kaum helfen. Schließlich fallen für den Südschlager mit Anastasios Donis (Muskelfaserriss in der Gesäßmuskulatur) und Chadrac Akolo (Rippenprellung) zwei der besten Offensiven ohnehin schon aus. Die Langzeitverletzten Daniel Ginczek (Muskelfaserriss) und Carlos Mané (Knorpelschaden) stehen ebenfalls erst wieder in der Rückrunde im Kader.

Dementsprechend sind die Alternativen für Hannes Wolf eher begrenzt. Für drei zu besetzende Positionen in der Offensive stehen ihm nur vier Kandidaten zur Verfügung. Nichtsdestotrotz will der gebürtige Bochumer „noch einmal alles bieten. Wir wollen unsere beste Leistung zeigen, einen guten Abschluss eines tollen Jahres zuhause“. Von einem Sieg wurde unter der Woche erst gar nicht gesprochen.

Ulreich-Comeback gegen die alte Liebe

Beim FC Bayern auf der anderen Seite ist die Stimmung seit der Amtsübernahme von Jupp Heynckes eine ganz andere. Man steht, zumindest vorübergehend, wieder da wo man sich auch sieht: Unangefochten an der Spitze der Liga. Ganze neun Punkte beträgt der Abstand auf den nähesten Verfolger aus Gelsenkirchen mittlerweile. Zu schwach spielt die Konkurrenz, zu dominant ist die Punkteausbeute des Rekordmeisters. Dennoch zeigte man sich in einzelnen Spielen zuletzt durchaus verwundbar.

Das Duell mit dem 1. FC Köln am vergangenen Mittwoch darf wohl getrost in die Rubrik Arbeitssieg gepackt werden. Gegen den personell angeschlagenen Tabellenletzten taten sich die Münchner über weite Strecken überraschend schwer, am Ende reichte es „nur“ zu einem 1:0-Sieg. „Das war kein super Spiel. Das wichtigste waren die drei Punkte“, fasste Torschütze Robert Lewandowski nach dem Spiel zusammen.

So richten sich die Augen vieler Bayern-Fans wohl direkt auf das am kommenden Mittwoch anstehende Pokalspiel gegen Borussia Dortmund. Davor geht es aber noch ins Schwabenland. Für die Bayern in den letzten Jahren ein sehr dankbares Pflaster. Die letzte Niederlage in Stuttgart liegt lange zurück, am 10. November 2007 verlor man zuletzt. Torschützen beim 1:3 damals unter anderem noch Yildiray Bastürk und Luca Toni.

Personell steht für Bayern mit Sven Ullreich wieder die vorübergehende Nummer 1 im Kasten.  Bei seiner Heimkehr zu seinem Ex-Verein wird er wohl keine zusätzliche Motivation benötigen. Zuletzt erklärte der Torwart in einem Interview seinen Wechsel aus Stuttgart zu den Bayern: „Es kam damals ja oft so rüber, dass ich auf einen Wechsel gedrängt hätte und vom VfB weg wollte. Das stimmt aber so nicht“, sagte Ulreich. „Ich wollte nicht weg.“

Voraussichtliche Aufstellungen

VfB Stuttgart: Zieler – Baumgartl, Badstuber, Pavard – Insua, Beck – Ascacibar, Gentner – Özcan, Brekalo – Terodde

FC Bayern München: Ulreich – Kimmich, Süle, Hummels, Rafinha – Javi Martinez, Tolisso – T. Müller, James, Coman – Lewandowski

Fakten zum Spiel

  • Anstoß: Samstag, 15. Dezember 2017, 15.30 Uhr
  • Stadion: Mercedes-Benz Arena, Stuttgart
  • Schiedsrichtergespann: Patrick Ittrich (SR), Norbert Grudzinski (SR-A. 1), Sascha Thielert (SR-A. 2), René Rohde (4. Offizieller), Dr. Jochen Drees (VA)
  • Bilanz gegeneinander gesamt: 23-21-76 bei 141:259 Toren
  • Bilanz gegeneinander bei Heimspiel Frankfurt: 16-10-32 bei 77:108 Toren