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VfB Stuttgart

Stuttgart gegen Hertha: Trendwende beim Gomez-Debüt?

Für den VfB Stuttgart hätten die letzten Wochen der Hinrunde kaum schlechter laufen können. Eine Verletzungsmisere, eine kaum existente Offensive und als Folge dessen eine Negativserie. Um das Polster auf die Abstiegsränge nicht noch dünner werden zu lassen, gilt es daher zu punkten. Die erste Möglichkeit dazu gibt es bereits am Samstag, wenn die Schwaben zum Rückrundenauftakt in der heimischen Mercedes-Benz Arena auf Hertha BSC treffen.

Alles neu in der Stuttgarter Offensive?

Wenn der VfB Stuttgart am Samstagnachmittag den Rasen der Mercedes-Benz Arena betritt, stehen die Schwaben von Spieltag 18 an direkt unter Druck. Auch wenn die Karten nach der Winterpause vermeintlich neu gemischt werden, war der Hinrundenabschluss ungemütlich und die Stimmung angespannt. Trotz zuletzt fünf verlorenen Spielen bewahrt VfB-Coach Hannes Wolf, ob der Drucksituation im Abstiegskampf, einen kühlen Kopf: „Der Klassenerhalt wird nicht gegen Berlin entschieden, weder im Guten, noch im Schlechten.“

„Einen guten Start“ in die Rückrunde will der 36-Jährige mit seiner Mannschaft natürlich trotzdem hinlegen. Um einen solchen zu gewährleisten, gilt es für den VfB zunächst mal die eklatante Offensivschwäche abzulegen. Magere 13 Treffer konnten die Stuttgarter in der Hinrunde erzielen. Lediglich Schlusslicht Köln traf seltener (10 Treffer). Entsprechend groß sind auch die Erwartungen an Heimkehrer Mario Gomez. Schon am Samstag soll der 32-Jährige von Beginn an für Tore sorgen. Nicht wenige im schwäbischen Umfeld befürchten, dass die Erwartungshaltung an den verlorenen Sohn eine Nummer zu groß sein könnte. „Da mache ich mir keine Sorgen. Er hat schon des Öfteren bewiesen, dass er Druck wegstecken kann“, entgegnet Hannes Wolf den diesbezüglich aufkommenden Stimmen.

Ganz alleine wird Gomez die Offensivprobleme am Neckar aber mit Sicherheit nicht lösen können. Um ihn dafür aber möglichst gute Rahmenbedingungen zu liefern wird Hannes Wolf zum Rückrundenstart wohl das System umstellen. Weg von der defensiv ausgerichteten 5-er Kette und hin zum offensiveren 4-4-1-1. Dem Torjäger soll dadurch ein zusätzlicher Offensivspieler zur Seite gestellt werden. In der Hinrunde scheiterte der mittlerweile abgewanderte Simon Terodde nämlich nicht zuletzt an den mangelnden Zuspielen. Die Rolle der Passgeber könnten gegen die Hertha vorallem Chadrac Akolo, Berkay Özcan und der wieder genesene Anastasios Donis übernehmen. Für Carlos Mané (Trainingsrückstand nach Knorpelschaden im Knie) kommt das Heimspiel noch zu früh. Abwehrchef Holger Badstuber (Adduktorenprobleme) konnte am Freitag die komplette Trainingseinheit absolvieren und steht am Samstag wohl zumindest im Kader.

Hertha: Ein Aufwärtstrend, mehrere Fragezeichen

Während die Stuttgarter zum Hinrundenende schwächelten, gelang Hertha BSC ein erfreulicher Jahresabschluss. Mit sieben Punkten aus den letzten drei Ligaspielen konnte man sich von der sich nähernden Abstiegszone distanzieren. Neun Punkte Abstand bis zum Relegationsplatz erlauben Hertha derzeit, eher einen Blick nach oben zu werfen. Denn mit einem Dreier gegen den VfB könnte man, abhängig vom Verlauf des Spieltags, bis auf einen Zähler an die internationalen Plätze herankommen. Umso wichtiger wäre es für die Berliner mit einem Auftaktsieg am Samstag einen guten Start in die Rückrunde einzuleiten. Gegen die heimstarken Schwaben jedoch kein leichtes Unterfangen.

Auf dem Feld wird auf Stuttgarter Seite wohl Mario Gomez die Hauptrolle einnehmen. Auch bei Hertha-Coach Pal Dardai steht dieser im Vorfeld des Spiels verstärkt im Fokus: „Ich werde keinen Spieler hochloben. Trotzdem muss ich sagen: Mario ist ein guter Stürmer, fleißig, er macht auch Laufarbeit für die Mannschaft, und er kann knipsen.“ Grund zur Sorge sieht der 41-Jährige deswegen aber nicht. Problematischer dürfte für den Ungar dagegen das anhaltende Formtief von Mathew Leckie sein. Nach seinem starken Saisonstart schwächelt der Australier zuletzt immer mehr, wirkt auch auf Dardai „nicht mehr so spritzig“. Für Leckie könnte Mitchell Weiser, der zuletzt an einer Sprungelenksverletzung laborierte, in die Startelf rücken. „Ob sein Körperzustand für 90 Minuten reicht“, konnte Pal Dardai auf der Pressekonferenz aber noch nicht bestätigen.

Neben Gomez feiert am Samstag auch Hertha-Torjäger Vedad Ibisevic die Wiederkehr an seine alte Wirkungsstätte. Für den Bosnier droht am Samstag allerdings zunächst ein Platz auf der Bank. Pal Dardai plant in der Sturmspitze gegen die Schwaben mit Konkurrent Davie Selke. Unzufrieden mit seiner derzeitigen Situation zeigt sich der 33-Jährige dennoch nicht: „Konkurrenzkampf ist immer da, das ist alles wunderbar.“ Ganz so wunderbar ist die Personalsituation der Herthaner im Allgemeinen allerdings nicht. Neben Alexander Esswein (Infekt) fallen mit Karim Rekik (Fußprellung) und Jordan Torunarigha (Rotsperre) gleich zwei Innenverteidiger aus. Als Alternativen stehen Dardai unter anderem Fabian Lustenberger und Sebastian Langkamp zur Verfügung. Wer die Abwehraufgaben neben dem gesetzten Niklas Stark übernimmt, wird wohl erst kurz vor dem Anpfiff entschieden.

Voraussichtliche Aufstellungen

VfB Stuttgart: Zieler – Pavard, Baumgartl, Badstuber, Insua – Ascacibar, Gentner – Asano, Akolo, B. Özcan – Gomez

Hertha BSC: Jarstein – Pekarik, Stark, Lustenberger, Plattenhardt – Skjelbred, Maier – Weiser, Lazaro, Kalou – Selke

Fakten zum Spiel

  • Anpfiff: Samstag, den 13.01.2018, um 15:30 Uhr
  • Stadion: Mercedes-Benz Arena, Stuttgart
  • Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (SR), Mark Borsch (SR-A. 1), Stefan Lupp (SR-A. 2), Florian Badstübner (4. Offizieller), Günter Perl (VA), Bibiana Steinhaus (VA-A)
  • Bilanz gegeinander gesamt: 27 – 16 – 26 bei 100:87 Toren
  • Bilanz bei Heimspiel Frankfurt: 20 – 9 – 5 bei 66:23 Toren