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Bundesliga

Wiedersehen nach Abstiegs-Häme: Frankfurt trifft auf Hamburg

Am Samstagnachmittag kommt die Eintracht Frankfurt ins Volksparkstadion, um am letzten Spieltag den Hamburger SV zu bezwingen.

Heimmacht Hamburg

Der Aufsteiger wird seinen Ansprüchen bislang gerecht. Nach 14 Spieltagen haben die Hanseaten 15 Punkte erspielt und befinden sich auf Platz 14 der Tabelle. Der sechsmalige deutsche Meister holt unter Trainer Merlin Polzin zwar hauptsächlich wechselhafte Ergebnisse, hat jedoch eine ganz bestimmte Stärke: Heimspiele. Im Volksparkstadion verlor der HSV nur zwei von sieben Bundesligaspielen. Somit steht der Club in der Heimtabelle auf Platz sechs, noch vor Teams wie Hoffenheim oder auch Frankfurt, die immerhin ums europäische Geschäft spielen. Mit den eigenen Fans im Rücken gelang es den Rothosen in der laufenden Spielzeit oftmals, enge Spiel auf ihre Seite zu ziehen.

Die vergangenen Partien der Hamburger zeigen die Turbulenz der Saison, die Heimstärke und die Auswärtsschwäche des Clubs auf. Anfang des Monats unterlag der HSV dem Zweitlisten Holstein Kiel im DFB-Pokal. Die Rothosen waren zwar Favorit, traten jedoch nicht zwingend genug auf und verloren nach Elfmeterschießen aus. Die 2:4-Niederlage war zudem die erste nach drei ungeschlagenen Heimspielen. Darauf folgte am 13. Spieltag der Bundesliga das nächste Nordduell für den Aufsteiger. Gegen Werder Bremen hatte die Elf von Trainer Polzin dann den nötigen Kampfgeist und Willen, der gegen Kiel gefehlt hatte, und gewann gegen den Rivalen mit 3:2. Am letzten Spieltag ging es für den Hamburger SV zum Auswärtsspiel nach Hoffenheim. Hier zeigte die Mannschaft abermals ein ganz anderes Gesicht sowie eine desolate Leistung und kam gegen die kompromisslosen Sinsheimer mit 1:4 unter die Räder. Am Samstag gegen Frankfurt wollen die Hanseaten ihre Heimstärke erneut unter Beweis stellen.

Adler auf Abwegen

Die Eintracht droht, vom Kurs auf die internationalen Plätze abzukommen. Nur vier Siege aus den letzten zehn Ligaspielen sind jedenfalls zu wenig, um dauerhaft im oberen Tabellendrittel mitzumischen. So wundert es nicht, dass Frankfurt kurz vor der Winterpause „nur noch“ auf Platz sieben anzutreffen ist, dem Conference-League-Platz. Die Adler haben eine beeindruckend harmonische Balance zwischen hervorragender Offensive und katastrophaler Defensive geschaffen. Mit einem Torverhältnis von 29:29 ist die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller die einzige unter den Top-7 der Liga, deren Torbilanz nicht positiv ist. Selbst die Tore von Jonathan Burkardt, der in zehn Bundesligaeinsätzen achtmal netzen konnte, helfen dem Team kaum weiter, da es die zweitschwächste Defensive der Liga stellt. Wenn die Adler die Abwehr dauerhaft stabilisiert bekommen, steht den Champions-League-Rängen kaum etwas im Weg. Aktuell stellt sich die SGE selbst die Stolpersteine auf den Pfad.

Von Frankfurts überragendem Angriff war in den vergangenen Spielen nur wenig zu sehen, nicht zuletzt, weil Burkardt mit einer Muskelverletzung fehlte. Am Nikolaustag wurde die Eintracht von RB Leipzig fachmännisch mit 0:6 zerlegt. Es war bereits die vierte Saisonniederlage, bei der die SGE mindestens fünf Tore kassiert hatte. In der Folgewoche durften die Adler in der Königsklasse beim FC Barcelona gastieren. Nachdem sie im ersten Abschnitt durch Angar Knauff in Führung gegangen waren, gaben sie das Spiel in der zweiten Halbzeit innerhalb von drei Minuten aus der Hand und unterlagen dem spanischen Meister mit 1:2. Am vergangenen Samstag durften die Frankfurter Fans endlich wieder einmal einen Sieg bejubeln. In einem Spiel gegen bissige Augsburger mühte sich die Toppmöller-Elf zu einem 1:0-Heimsieg. Mit den drei Punkten im Rücken möchte die Mannschaft jetzt beim HSV das Jahr mit einem Auswärtserfolg beenden.

Duell der Dinos

Dino Toppmöllers Frankfurter wollen beim Hamburger Sportverein ans Ergebnis des letzten Wochenendes anknüpfen. Der HSV hat mit der Eintracht allerdings noch eine Rechnung offen. Beim Aufeinandertreffen der beiden Teams am 33. Spieltag der sorgten die Frankfurter durch ihren 3:0-Sieg über Hamburg, dass der Abstieg des Bundesligadinos so gut wie besiegelt war. Die Anhänger der Adler verspotteten den Sportverein, indem sie ein Transparent hochhielten, welches die Stadionuhr im Hamburger Volksparkstadion zeigte. Die Uhr zeigte über 55 Jahre auf die Sekunde genau den Verbleib des HSV im deutschen Oberhaus an. Auf der Choreo in der Frankfurter Kurve stand sie jedoch komplett auf null, als wäre der Abstieg der Rothosen, der eine Woche später offiziell war, bereits amtlich gewesen. Am Samstag folgt das erste Wiedersehen beider Clubs seit jener Begegnung. Man darf gespannt sein, ob sich die Heimmacht der Hamburger oder doch die Auswärtsstärke der Frankfurter am Ende durchsetzen kann.