Bundesliga

Zorniger über Fußball-Kultur: „Man hat als Trainer nicht mehr den Einfluss wie früher“

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Alexander Zorniger hat in seiner noch jungen Karriere schon viele Seiten des Profigeschäfts kennengelernt. Dabei hat er auch selber viel dazu gelernt. Denn der Trainer ist mittlerweile nicht mehr die größte Einflussperson für die Spieler, wie man es eigentlich erwarten würde. Im „Transfermarkt“-Interview kritisiert er diese Entwicklung.

Ein Jahr ohne Anstellung

Beim VfB Stuttgart machte Alexander Zorniger seine ersten Schritte als Fußballtrainer in der Bundesliga. Doch das liegt schon deutlich in der Vergangenheit des 52-Jährigen. Seit November 2015 ist der Trainer von der Bildfläche der Bundesliga verschwunden. Eine Rückkehr ist durchaus möglich, doch für den Übungsleiter müssen die Umstände eines Klubs auf ihn zugeschnitten sein.

„Rückendeckung für die Art und Weise, wie ich Dinge anpacke, muss vorhanden sein“, beschreibt Zorniger das Job-Profil seines Arbeitgebers. Zuletzt hatte er in Dänemark den Traditionsklub Bröndby IF trainiert. Fast drei Jahre lang war er der Coach der Dänen. 2018 feierte er den Pokalsieg in der damaligen Wahlheimat.

Doch seit einem Jahr ist er ohne Anstellung im Profigeschäft. So hat der Deutsche nun eine andere Sicht auf das Geschäft bekommen. „Im Profifußball gibt es oftmals ein divenhaftes Verhalten. Es geht um unfassbar viel Geld, man ist schnell beleidigt, wenn etwas gesagt wird, und lässt im Zweifel auch mal jemanden über die Klinge springen, um selbst einen Vorteil zu erzielen. Das habe ich noch nie gemacht und wird hoffentlich auch niemals der Fall sein“, moniert er den modernen Umgang im kommerziell geprägten Fußball.

Durch diese Egoismen werden auch die Trainer in ihren Klubs mehr und mehr geschwächt. Die Relevanz der Trainer habe demnach stetig abgenommen: „Man hat als Trainer nicht mehr den Einfluss wie früher. Zwar sagen alle, dass der Trainer die wichtigste Person in einem Verein ist, es wird mit ihm aber manchmal ganz anders umgegangen“.

Gemeinsame Basis unumgänglich

Für Zorniger ist es unersetzlich sich auf eine gemeinsame Basis zu verständigen. Einen Umgang geprägt aus „Ehrlichkeit, Teamfähigkeit, gegenseitige Wertschätzung und Respekt“. Doch diese Werte seien so nicht mehr selbstverständlich. Aus diesen Erfahrungen der Vergangenheit hat aber auch der 52-Jährige gelernt.

„Ich folgte einer gewissen Emotionalität und Intuition bei der Art und Weise, Spielern klarzumachen, was ich von einer Situation halte. Diesem Reflex komme ich nicht mehr jedes Mal nach“, beurteilt der ehemalige Leipzig-Trainer seinen persönlichen Wandel. Zorniger hat sich klar zum Ziel gesetzt zurück auf die Trainer-Bank zu kehren. Doch ein voreiliges Engagement wird es mit ihm nicht geben. Denn die Vergangenehit hat ihn viel gelehrt in puncto Vertrauen und Respekt.

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