Bittere Gewissheit für DFB-Frauen: EM-Aus für Kapitänin Gwinn

Der Auftakt der deutschen Frauen-Nationalmannschaft in die Europameisterschaft am Freitagabend ist geglückt, wurde jedoch von einer Verletzung überschattet. DFB-Kapitänin Giulia Gwinn musste bereits nach 40 Minuten ausgewechselt werden und fällt für den Rest der EM aus, wie der DFB am Samstag mitteilte.
Schock für DFB-Frauen: Gwinn früh raus
Mit großer Vorfreude gingen die DFB-Frauen in das Turnier in der Schweiz. Trainer Christian Wück und Spielführerin Giulia Gwinn hatten die Euphorie in den letzten Tagen mehrfach geschürt. Vor allem die Rechtsverteidigerin war bereit für die Jagd nach dem Titel. Das verkündete sie noch wenige Stunden vor Anpfiff des ersten Gruppenspiels via Instagram. Der Auftritt der 26-Jährigen beim EM-Start in St. Gallen währte allerdings nur kurz.
Nach rund einer halben Stunde blieb Gwinn nach einem Zweikampf gegen Ewa Pajor auf dem Rasen liegen. Bundestrainer Christian Wück musste es ihr nach dem Spiel „hoch anrechnen“, dass sie mit ihrer Grätsche ein mögliches Gegentor verhindert hatte. Doch sie zahlte einen hohen Preis: Die Abwehrchefin des FC Bayern fasste sich ans linke Knie. Angesichts ihrer ausgeprägten Verletzungshistorie kein vielversprechender Anblick. Aber zunächst schien es weiterzugehen.
Nach minutenlanger Behandlung und einigen kurzen Läufen am Spielfeldrand kehrte die deutsche Kapitänin auf den Platz zurück. Die Hoffnungen blieben jedoch nur kurz: Gwinn saß wieder auf dem Boden und hielt sich die Hände vors Gesicht. Die Verletzung wohl doch zu gravierend. Tränen in ihren Augen schienen zu ahnen, dass es etwas Ernsteres war.
Wermutstropfen für deutsches Team
Während die DFB-Frauen zum Auftakt drei Punkte sicherten (Endstand 2:0), gab es bei der Schlüsselspielerin keine Entwarnung. Ihre Eltern hatte ihre Sitzplätze im Stadion verlassen, um in den Innenraum zu gelangen. Nach einer MRT-Untersuchung in Zürich am Folgetag verkündete der DFB schließlich die bittere Diagnose: Innenbandverletzung und EM-Aus. Ein großer Wermutstropfen für den deutschen Sieg und weiteren Turnierverlauf.
„Die Ausfallzeit beträgt voraussichtlich mehrere Wochen. Das weitere Vorgehen wird mit allen Beteiligten besprochen“, teilte der DFB mit. Bundestrainer Christian Wück darf keine Spielerinnen mehr nachnominieren. Eine Feldspielerin darf nur bis zu 24 Stunden vor Anpfiff der ersten Gruppenpartie ersetzt werden. Ein herber Verlust für das deutsche Team, das mit Gwinn nicht nur ihre Kapitänin, sondern auch eine wichtige Stütze in der Abwehr verliert.
Giulia Gwinn hat sich im EM-Auftakt der DFB-Frauen gegen Polen eine Innenband-Verletzung am linken Knie zugezogen und wird für mehrere Wochen ausfallen.
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— FC Bayern Frauen (@FCBfrauen) July 5, 2025
Wermutstropfen für deutsches Team
Die Verteidigerin wurde am Samstagmittag auf Krücken im Teamquartier gesichtet. Ein Foto der „Bild“-Zeitung zeigte sie mit einer Schiene am linken Knie. Gwinn wird zu weiteren Untersuchungen aus der Schweiz abreisen. Dann soll eine genaue Diagnose gestellt werden. „Ein bitter erkaufter Sieg“, resümierte Bundestrainer Wück nach dem Auftaktspiel. Für Gwinn ist es bereits die dritte schwere Knieverletzung in ihrer Karriere — immerhin kein dritter Kreuzbandriss.
2020 hatte sie sich erstmals das Kreuzband gerissen. Zwei Jahre später folgte der zweite Riss, woraufhin sie auch die WM 2023 verpasste. Die am Freitag erlittene Blessur dürfte nicht nur das vorzeitige Aus bei der EM, sondern für die ersten Spieltage der Bundesliga-Hinrunde bedeuten. Der Vereinspräsident des FC Bayern, Herbert Hainer, sicherte Gwinn aber bereits die volle Unterstützung des Klubs zu. „Giulia bekommt alle Unterstützung vom FC Bayern, wir werden alles Mögliche tun, damit sie so schnell wie möglich wieder auf dem Platz steht“, sagte er der „Bild“.
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