Nationaltorhüter Marc-Andre ter Stegen ist beim FC Barcelona quasi suspendiert, alle Zeichen stehen auf Abschied. Foto: Alex Grimm/Getty Images
Kein Zweifel, auch bei „Barca“ versteht man die wenig erbauliche Kunst des Abschieds von verdienstvollen Spielern durch die kalte Küche. Wie die spanische Zeitung Mundo Deportivo am Donnerstag berichtete, hat der FC Barcelona seinem deutschen Torhüter Marc-André ter Stegen (33) das Kapitänsamt entzogen und ein Disziplinarverfahren gegen den derzeit an einer Rückenverletzung laborierenden Spieler eingeleitet.
Hintergrund der Maßnahme ist, dass der deutsche Nationaltorwart dem Club die Genehmigung verweigert, seinen Verletzungsbericht an die medizinische Kommission der Liga weiterzuleiten.
Die Demontage von ter Stegen geht also weiter, Barcelona will den noch bis 2028 unter Vertrag stehenden Keeper offenbar schnell loswerden und 80 Prozent seines Gehalts nutzen, um einen neuen Spieler zu registrieren.
Caramba, das riecht nach Abschied! Dass ter Stegen noch einmal für die Katalanen spielt, ist derzeit nicht sehr wahrscheinlich…
Ter Stegen suspendiert – Es wäre nicht das erste Mal, dass ein deutscher Nationaltorhüter mit seinem Klub in Konflikt gerät.
Gehen wir zurück ins Jahr 1987. Es war das Schicksalsjahr für zwei deutsche Torhüter-Idole – Harald Anton „Toni“ Schumacher (71) und Ulrich „Uli“ Stein (70), beide waren bei ihren Klubs 1. FC Köln und Hamburger SV absolute Institutionen.
Bis zum Sommer 1987. Da leistete sich erst Uli Stein im DFB Supercup gegen den FC Bayern München (1:2) in Frankfurt einen der größten Blackouts der Liga-Geschichte.
Er versetzte Bayerns Torschütze Jürgen „Die Kobra“ Wegmann einen Faustschlag – und wurde vom HSV „auf unbestimmte Zeit beurlaubt.“ Der in letzter Minute von Hajduk Split verpflichtete Ersatz-Torhüter Mladen Pralija aus Kroatien kassierte zum Saisonstart beim FC Bayern sechs, später in Mönchengladbach acht Gegentore. In diesem Spiel am Bökelberg wurde er von dem damals 19 Jahre alten Berliner Torhüter Richard Golz abgelöst.
Steins alter Nationalmannschafs-Rivale „Toni“ Schumacher war in zwischen unter die Autoren gegangen. Er veröffentlichte 1987 sein zu Herzen gehendes Buch Anpfiff – Enthüllungen über den deutschen Fußball mit durchaus originellen Kapitelüberschriften wie „Rummenigge allein gegen die Mafia“ oder „Spritzen und Sex“.
Der gute Toni wurde zuerst bei der Nationalmannschaft, dann beim 1. FC Köln ausgebootet. Neuer DFB-Nationaltorhüter wurde Eike Immel, beim FC wurde der 20 Jahre alte Bodo Illgner neuer Stamm-Keeper.
Die Entscheidung, sich von Schumacher zu trennen, so berichtete der damalige FC-Manager Michael Meier, der „De Tünn“ zusammen mit dem 2024 verstorbenen Trainer Christoph Daum in seinem Haus besuchte, um es ihm zu sagen, sei „die emotionalste in seinem Leben“ gewesen.
Schumacher wirkte später noch als FC-Vizepräsident, aber zwischen den Pfosten stand er für den Geißbock-Klub nie mehr.
Und dann kam er: Tim Wiese (43). Der deutsche Nationaltorhüter und WM-Dritte von 2010 ruinierte seine Karriere mit einem Transfer von Werder Bremen zu 1899 Hoffenheim.
Viel besser wurde es bei Wiese in Hoffenheim nicht mehr. Hatte ihm 1899-Coach Markus Babbel noch die Kapitänsbinde gegeben, so degradierte ihn dessen Nachfolger Marco Kurz zur Nummer drei. Im Winter 2012/2013 holte der Verein aus Sinsheim mit Heurelho Gomes von Tottenham Hotspur den ersten brasilianischen Torhüter in die Bundesliga – und stellte Wiese komplett kalt. Man sah ihn danach nur noch als Logengast in der Arena von Sinsheim…
Nachdem mit Markus Gisdol auch der nächste „Hoffe“-Coach Wiese nicht aufstellte, landete er in der von Lutz Pfannenstiel betreuten, legendären „Trainingsgruppe zwei“, wo sich auch andere, ausgemusterte Profis wie Tobias Weis wiederfanden. Erst am 21. Januar 2014 trennten sich Hoffenheim und Tim Wiese.
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