Während des Achtelfinalspiels der DFB-Auswahl kletterte ein Mann in etwa 50 Metern Höhe unter das Stadiondach. Foto: Clive Mason/Getty Images
Das heftige Gewitter samt Spielunterbrechung beim Achtelfinalduell der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark am Samstag war nicht der einzige Vorfall an diesem Abend. Während des Spiels kletterte ein Mann auf das Dortmunder Stadiondach. Dem 21-Jährigen droht nun eine harte Strafe.
Vermummt und mit einem großen Rucksack kletterte der Mann unter das Dach des Signal Iduna Parks, der während der EURO „BVB Stadion Dortmund“ heißt. Nach Angaben der Polizei habe er auf dem Stadiondach „wie bereits an anderen Orten in Deutschland“ Fotos machen wollen. Allerdings bestand „zu keinem Zeitpunkt“ keine Gefahr für andere Personen im Stadion. Auch am Tag danach schloss die Dortmunder Polizei „eine politische Motivation“ aus. Der 21-Jährige hatte weder Einfluss auf das Spiel noch auf die Abreise von Fans und Mannschaften. Dennoch sorgte der Osnabrücker für den Einsatz einer Spezialeinheit.
Der Stadion-Kletterer deckte – ähnlich wie schon YouTuber Marvin Wildhage, der als Fake-Maskottchen zum Eröffnungsspiel in München eingedrungen war – Sicherheitslücken bei der EM auf. Der Vorfall wirft erneut Fragen zum Sicherheitskonzept des Turniers auf. Die Polizei wartete bis zum Spielende, bevor ein Spezialkommando den sogenannten „Roofer“ – jemand, der ungesichert auf hohe Bauwerke steigt und dies meist medial festhält – aus der Dachkonstruktion holte. Um 23.44 Uhr sei der Mann den Anweisungen der Beamten gefolgt und zurückgeklettert.
Das Unwetter war ein Grund dafür, warum die Polizei den schnell entdeckten Mann erst so spät festnahm. Durch Hagel und starke Regenfälle sollten auf dem steilen Dach keine eigenen Mitarbeiter gefährdet werden. Auch sei von dem Osnabrücker keine akute Gefahr ausgegangen und er sei „lückenlos“ mit Drohnen und Hubschraubern beobachtet worden. In seinem Rucksack befand sich eine Kameraausrüstung. Der Mann ist polizeibekannt.
Für seine Kletteraktion im Stadion droht ihm nun eine hohe Strafe. Die Kriminalpolizei wirft dem Osnabrücker Hausfriedensbruch vor. In Dortmund läuft gegen ihn ein Strafverfahren. Auch muss der Mann für den ausgelösten Polizeieinsatz aufkommen. „Das Polizeipräsidium Dortmund prüft aktuell, ob in diesem Fall Kosten berechnet werden können“, so ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Erst im vergangenen August hatte das Land Nordrhein-Westfalen dazu im Zuge der Klimakleber-Debatte eine Gebührenordnung eingeführt.
Dazu gehört auch das Szenario einer „Rettung oder Bergung von Personen, wenn die den Einsatz veranlassende Gefahr vorsätzlich oder grob fahrlässig von ihnen herbeigeführt worden ist“, zu dem sich auch der Vorfall im Dortmunder Stadion zählen lässt. In dem Fall droht dem Osnabrücker, je nach Zeit und Aufwand des Einsatzes, ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Auch in Herne und Ulm laufen nach dem Klettern „an markanten Gebäuden in großen Höhen“ Strafverfahren gegen den 21-Jährigen.
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