César Luis Menotti ist tot. Der Argentinier trainierte Superstar Diego Armando Maradona (m.) sowohl in der Nationalmannschaft als auch beim FC Barcelona, im Bild bei einem internationalen Turnier im August 1983 in Bordeaux. Foto: René JEAN / AFP via Getty Images.
„Ich traf ihn, ich mochte ihn, ein großartiger Coach und Mensch“, schrieb der geschätzte Kollege Rolf Hauschild am Sonntagabend bei Instagram über den verstorbenen César Luis Menotti.
Mit Menotti verliert der Fußball im Kalenderjahr 2024 bereits den dritten Weltmeistercoach. Vor dem Argentinier gingen auch Brasiliens Idol Mario Zagallo († 5. Januar 2024) und „Der Kaiser“, Franz Beckenbauer († 7. Januar 2024), für immer.
Beide wurden sowohl als Spieler wie auch als Coach Weltmeister.
Das gelang „El Flaco“ (Dt.: „Der Dürre“) zwar nicht, doch nach der glücklosen WM 1974 in Deutschland baute der Charismatiker eine völlig neue und erfolgreiche Mannschaft für die Heim-WM 1978 auf.
Die beiden großen Klubs aus Buenos Aires, River Plate und Boca Juniors, weigerten sich 1975, Spieler für die „Albiceleste“ abzustellen. So musste Menotti, der aus der argentinischen Provinz Rosário stammte, Spieler aus dieser Region, aus Santa Fé und aus Cordoba nominieren.
Zu diesen Nationalspielern gehörten Osvaldo „Ossi“ Ardiles (71), Mario Alberto Kempes (69) und Leopoldo Luque († 2021).
Das erst 17 Jahre alte Supertalent Diego Armando Maradona († 2020) stand 1978 zur Überraschung der argentinischen Fußball-Öffentlichkeit nicht im WM-Kader.
Menotti, der als Philosoph des „linken Fußballs“ (Spielerische Ästhetik ist wichtiger als Titel) gilt, holte am 25. Juni 1978 mit Argentinien (3:1 gegen die Niederlande nach Verlängerung) in Buenos Aires den ersten WM-Titel.
Dass er den Militär-Machthabern bei der Siegerehrung auf der Tribüne den Handschlag verweigerte, ist nicht belegt, wurde von Menotti selbst nie behauptet und fällt somit in das Ressort „Fußball-Mythen.“
1982 in Spanien trat Menotti noch einmal mit seiner kompletten Weltmeister-Abwehr an: „El gran Capitan“, Daniel Passarella (70 / Einziger Argentinier, der 2-mal Weltmeister wurde), Alberto Tarantini (68), Luis Galván (76) und Jorge Olgúin (71).
Argentinien scheiterte in der 2. Finalrunde, 1983 trat Menotti als Nationalcoach zurück.
Als Trainer des FC Barcelona gewann der Kettenraucher in seiner einzigen Saison mit „Barca“ 1983/84 drei Titel (Copa del Rey, spanischer Ligapokal und spanischer Supercup).
Bernd Schuster, deutscher Star des FC Barcelona, beschrieb seine Arbeitsweise einmal so: „Nehmen Sie César Luis Menotti, ein Toptrainer, aber wenn er mit einem Spieler geredet hat, hat er gefragt, ob es Frau und Kindern gut geht. Ansonsten saß er auf der Bank und rauchte 50 Zigaretten.“
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