Champions League

Jürgen Klopp: „Führungsrolle kann nicht erlernt werden“

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Seit 2015 ist Jürgen Klopp Trainer des FC Liverpool. Dort konnte der 51-Jährige schnell die Fans und Medien von sich begeistern. Ähnlich wie in Dortmund sind seine öffentlichen Auftritte geprägt von Witz- und Leichtigkeit. Mit seinem Satz „I am the normal One“ stellte er seine humorvolle Art eindrucksvoll unter Beweis. Mit dem Magazin „11 Freunde“ spricht der ehemalige Trainer von Borussia Dortmund über den richtigen Umgang mit Spielern, Lebenserfahrung und über seine Heiterkeit.

„Ich bin so gut vorbereitet, wie ich es kann“

Schon in Dortmund hatte man als Außenstehender den Eindruck, dass die Chemie zwischen Jürgen Klopp und seinen Spielern stets stimmte. Ähnliches lässt sich nun auch in Liverpool beobachten. Grund dafür ist, dass 51-Jährige „sehr genau Bescheid“ weiß, wie seine Spieler ticken. Vor einem Transfer macht Jürgen Klopp sich ein Bild über mögliche neue Liverpooler. „Vor einer Verpflichtung spreche ich mit den Jungs. Nicht über Fußball, sondern nur über privates. Dadurch erfährt man einiges“, so der Trainer der Reds.

Ähnlich agierte er bei der Verpflichtung von Ragnar Klavan. 2016 wechselte der heute 33-Jährige von Augsburg nach Liverpool. „Mit ihm habe ich nur telefoniert, weil ich ihn schon aus Deutschland kannte. Ich musste ihm ein Foto von mir schicken, weil er nicht geglaubt hat, dass ich wirklich am Telefon war.“ Ein Trainer übernimmt heutzutage eine Führungsposition in seinem Verein ein. Theoretisches Wissen musste sich Jürgen Klopp jedoch nicht aneignen, wie er im weiteren Verlauf des Interviews angibt.

Klopp profitiert von seinen Erfahrungen in Mainz

Nach seiner Ansicht kann ein Mensch „das Ausfüllen einer Führungsposition“ nicht erlernen, wie wenn man Vokabeln wiederholt. Schon in Mainz erlangte er eine solche Rolle. „Andere Spieler kamen zu mir und baten mich darum, ihre Abrechnungen durchzugehen und Unstimmigkeiten mit dem Verein zu klären. Ich habe diese Position nicht gewollt, ich bin auf natürlichem Weg hineingeraten.“ Heute profitiert der 51-Jährige im Umgang mit seinen Mitarbeitern von seinen Erfahrungen in Mainz. „Alles was ich heute anleite, habe ich früher selber gemacht“, so Klopp. „Für das, was ich in Mainz erledigen musste, habe ich heute 25 Leute. Ich weiß, wovon sie reden und kann sie unterstützen.“ Seine humorvolle Art hilft ihm nicht nur im Umgang mit seinen Stab, sondern wird auch von der Öffentlichkeit sehr geschätzt.

„Das ist mir eigentlich egal“

So antwortet Jürgen Klopp auf die Frage, ob es ihm wichtig ist, dass Menschen ihn für einen witzigen Kerl halten. Seine Art hängt eng mit seiner Arbeit zusammen und resultiert aus der Gesamtheit des Fußballs. „Ich habe mir bis heute bewahrt, dass ich das Geschäft die meiste Zeit des Jahres über nicht so wahnsinnig ernst nehme. Wenn es genügend Material von mir gibt, um daraus Videos zu schneiden, dann finde ich das super.“ Solche Zusammenschnitte betrachtet er als „Kompliment“. Denn in seinen Augen wird „vieles im Fußballgeschäft zu sehr aufgeblasen“.

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