Vor 10 Jahren: Liverpool holt Klopp – Die besten Sprüche

Am 8. Oktober 2015 betrat Jürgen Norbert Klopp (heute 58) mit einem Bang wieder die große Fußballbühne. Der Erfolgscoach von Borussia Dortmund und Mainz 05 wurde neuer Trainer des FC Liverpool – und wirkte in Anfield wie ein Naturereignis. Zum zehnten Jahrestag von Klopps Vorstellung in Liverpool präsentiert Fussbaldaten.de Fakten und die besten Sprüche von Jürgen Klopp in Liverpool.
Vorangegangen waren sieben erfolgreiche Jahre mit Klopp bei Borussia Dortmund. Deutscher Meister 2011, das erste „Double“ der BVB-Vereinsgeschichte 2012, Champions-League-Finale 2013.
Doch in der Saison 2014/2015 rutschte Dortmund unter Klopp kurzzeitig bis ans Tabellenende ab, was unser Redakteur damals in einer arg kritisierten Kolumne („Klopp. Hat. Fertig. Jetzt.“) formulierte, wurde im April 2015 Gewissheit: Jürgen Klopp trat zum Saisonende als BVB-Trainer zurück.
„Ein großer Kopf muss weg – und das ist meiner“, sagte er damals in Dortmund. Thomas Tuchel (52) übernahm.
Liverpool: „The Normal One“ Klopp übernahm für Rodgers
Der FC Liverpool trennte sich am 6. Oktober 2015 von dem nordirischen Trainer Brendan Rodgers (52), der an der Merseyside 166 Spiele lang in der Verantwortung stand und der den LFC trotzdem 2014 nicht zur Premier-League-Meisterschaft führen konnte.
Die letzten beiden Spiele des FC Liverpool unter seiner Regie endeten 1:1, gegen den FC Everton und den FC Sion (Europa League).
Dann kam Klopp und drehte Anfield auf links.
Schon seine Vorstellung war Kult. „Ich bin ein normaler Typ aus dem Schwarzwald, meine Mutter ist sehr stolz, ich bin der Normal One, wenn ihr das meint“, sagte Klopp, als man ihn auf einen ähnlichen Spitznamen ansprach, wie ihn „The Special One“ José Mourinho (62) beim FC Chelsea weghatte.
Jürgen Klopp verstand es, die auch in Liverpool stets kritischen britischen Journalisten mitzunehmen, dämpfte aber die Erwartungen an seine Person: „Glaubt irgendjemand hier im Raum, dass ich Wunder vollbringen kann?“
Eher nicht. Aber was dann auf dem Platz folgte, ging als „Full-Throttle-Football“, als Vollgasfußball, wie ihn Jürgen Klopp spielen lässt, in die Historie des englischen Renommierklubs ein.
Jürgen Klopp und die Sprüche in Liverpool: „This is the Klopp Launch“
Den ersten Sieg in der Premier League landete er Ende Oktober 2015 ausgerechnet beim FC Chelsea und Mourinho (3:1) – „This is the Klopp Launch“, schrie der englische Reporterkollege von Sky Sports UK beim 3:1 für die „Reds“ durch den Belgier Christian Benteke.
Jürgen Klopp in Liverpool – Die Sprüche und die Erfolge standen denen in Dortmund und Mainz in nichts nach.
304 Siege, 1.088 Tore
- Am Ende standen der erste englische Meistertitel für Liverpool in der Premier-League-Ära und der erste seit 1990, der Gewinn der Champions League 2019 in Madrid gegen Tottenham und Harry Kane, sowie u. a. der FA Cup-Sieg 2022 gegen Tuchel und Chelsea, zwei EFL-Cup-Erfolge (2022, 2024), FIFA Klub-Weltmeister 2019 in Katar, UEFA Supercup 2020 und drei weitere Europapokalfinals (2016 / Europa League, 2018 und 2022 / Champions League).
- Mit Klopp an der Seitenlinie holte der Liverpool Football Club aus 489 Pflichtspielen 304 Siege, bei im Schnitt 2,07 Punkten pro Spiel und 1.888 erzielten Toren durch Mo Salah und Co.
- Allein in der Premier League waren es 299 Siege aus 334 Partien.
„Football is not a wish concert“, Fußball ist kein Wunschkonzert, sagte Klopp einmal nach einer Niederlage gegen den Erzrivalen Manchester United.
Beim 5:4 bei Norwich City am 23. Januar 2016 flog Jürgen Klopp nach dem Siegtor von Adam Lallana (90. + 59) die Brille weg. Im Interview nach dem Spiel meinte er nur: „Es ist schwierig, eine Brille ohne Brille zu suchen.“
Den Reporter freundlichen Namen seines österreichischen Kollegen Ralph Hasenhüttl beim FC Southampton erklärte Klopp so: „Hase is the Rabbit and Hüttl means Nothing.“
„Wir müssen uns verändern – von Zweiflern zu Gläubigen“ (From Doubters to Believers), sagte Jürgen Klopp am 8. Oktober 2015 bei seiner ersten Pressekonferenz in Liverpool. Die Transformation des leck geschlagenen Traditionsklubs von der Merseyside zur Nummer eins in Europa gelang ihm eindrucksvoll.