Foto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images
Etwas überraschend hatte sich Nürnbers Trainer Michael Köllner vor der Saison für Fabian Bredlow als Stammtorwart entschieden. Denn im spannenden Zweikampf um den Platz zwischend den Pfosten galt der erfahrene Christian Mathenia lange als leicht favorisiert. Bislang bleibt dem Neuzugang vom Hamburger SV nur die Zuschauerrolle, Aufstiegskeeper Bredlow ist die neue und alte Nummer 1 beim Club. Der 23-Jährige macht seine Sache bisher gut – obwohl er lediglich die Hälfte aller Torschüsse auf seinen Kasten abwehren konnte.
Bereits in der vergangenen Zweitliga-Saison zeichnete den 1. FC Nürnberg eine stabile Defensive aus und kassierte die zweitwenigsten Gegentreffer im Unterhaus. Grundvoraussetzung für den Klassenerhalt war es, diese Kompaktheit mit in die 1. Bundesliga zu nehmen. Dieses Ziel hat der Aufsteiger in den ersten drei Spielen erreicht. Erst sechs Torschüsse hat die souveräne Club-Defensive zugelassen, da kann nur der FC Bayern München mithalten. Das Team von Köllner hat dabei jedoch auch schon drei Gegentore hinnehmen müssen – jeder zweite Ball aufs Tor ist drin. Damit hat Bundesliga-Neuling Bredlow zusammen mit Freiburgs Alexander Schwolow mit 50 Prozent die wenigsten Schüsse auf sein Tor pariert.
Nürnbergs Schlussmann weiß, dass ihm diese Statistik trotz seiner fehlerlosen Auftritte schnell negativ ausgelegt werden kann. „Es heißt dann, der bekommt kaum etwas aufs Tor, und die sind auch noch drin“, so Bredlow im „kicker“. Spektakuläre Flugeinlagen, wie er sie beim Club schon oft gezeigt hat, sieht er allerdings nicht als seine einzige Aufgabe an. Wenn seine Vorderleute wie bisher zumeist geschickt verteidigen, bekommt er als Torwart zwangsläufig wenige zu tun. „Die Mannschaft macht einen guten Job. Ich bin auch dafür zuständig, die Verteidiger zu dirigieren. So gesehen ist es besser, wenn wir wenig zulassen“, hilft er seinen Teamkollegen auch dabei, gegnerische Angriffe schon im Keim zu ersticken.
Wie Abwehrchef Georg Margreitter berichtet, hat sich Bredlows Torwartspiel seit seiner Ankunft in Nürnberg 2017 auch insgesamt weiterentwickelt. „Fabian hat viele Bälle am Fuß gehabt, war am Spielaufbau beteiligt und hat Ruhe ausgestrahlt. Es ist ganz wichtig für die Viererkette zu sehen, dass da hinten einer drinsteht, der den Ball will und mit ihm umgehen kann“, lobt der 29-jährige Österreicher Bredlows agile Premieren-Auftritte in der Beletage des deutschen Profifußballs.
In der Tat hat sich auch die Ausstrahlung des Nürnberger Rückhalts merklich verbessert. Hohe Bälle und Straumraumbeherrschung gehören wie bei vielen Torhütern zwar weiterhin nicht zu seinen Stärken, doch im Umgang mit dem Spielgerät wirkt Bredlow mittlerweile auffällig gelassen. Wo er in der abgelaufenen Spielzeit den Ball mitunter hektisch auf die Tribüne drosch, lässt er sich nun im Angesicht hoch pressender Gegenspieler nicht mehr aus der Ruhe bringen und ist durchaus in der Lage, die Siutationen spielerisch aufzulösen.
Auch deshalb ist Köllner „zufrieden“ mit Bredlows Leistungen, wird aber wie gewohnt nicht müde, den Konkurrenzkampf anzuheizen. „Mathenia macht aber enorm Druck. Das ist wichtig“, will der Coach auch beim jungen Keeper die Anspannung hochhalten. Letztes Jahr musste der sich zunächst hinter Thorsten Kirschbaum anstellen, verdrängte diesen ab dem 14. Spieltag allerdings auf die Bank – wo nun auch Mathenia sitzt und auf seine Chance lauert. „Vielleicht ist es einfacher, wenn man am Anfang gesagt bekommt, du bist die Nummer 1“, kann sich Bredlow mit seiner aktuellen Ausgangslage gut anfreunden.
Gleichzeitig bleibt er wachsam und führt sich auch die Schattenseiten vor Augen: „Anderereits kann man dann dazu neigen, sich ein bisschen zurückzulehnen.“ Um sowas zu vermeiden, verteilt Köllner mit Ausnahme von Kapitän Hanno Behrens prinzipiell keine Stammplatzgarantien. Bredlow bestätigt, das enge Duell mit Mathenia habe „beide gepusht und auf ein höheres Niveau gebracht.“ Das will er auch beim Heimspiel gegen Hannover am kommenden Samstag wieder beweisen. Für seinn viertes Bundesligaspiel wünscht sich Bredlow einen „Sieg mit wenig Beschäftigung.“
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