FC Schalke 04

1. Juli 2000: Als Schalke Möller vom BVB holte…

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Es war ein Transfer, der Bundesliga-Geschichte schrieb. Am 1. Juli 2000 verpflichtete der FC Schalke 04 den ablösefreien Mittelfeld-Regisseur Andreas Möller (damals 32) vom BVB – und wollte es dann richtig wissen…

Schalke-Macher Rudolf „Rudi“ Assauer († 2019) war nie der große Redner.

Auf der Abschiedsfeier der Saison 1999/2000, die Schalke auf dem enttäuschenden 13. Rang abgeschlossen hatte, erwähnte er am 25. Mai 2000 noch „eine Kleinigkeit“. „Wir haben Andreas Möller verpflichtet“, ließ Assauer die überraschten Spieler und Offiziellen wissen.

Zum 1. Juli 2000 kam Andreas Möller vom Erzrivalen BVB tatsächlich zu den „Königsblauen.“

  • Nach sechs Jahren, zwei deutschen Meistertiteln und dem Gewinn der Champions League 1997 und 61 Toren in 205 Pflichtspielen für Borussia Dortmund.

Die Weiterverpflichtung von Möller scheiterte – klar – am Geld und an der neuen Konstellation mit Ex-BVB-Profi und Europameister Matthias Sammer als neuem Trainer der Dortmunder. „Ich wollte nicht, dass unsere Freundschaft unter dieser Situation leidet, erklärte Möller im Mai 2025 im Kicker-Sportmagazin.

Möller vom BVB zu Schalke: „Haben ihm nicht gesagt, dass er bekloppt ist“

Beim BVB war man mehr als nur überrascht. „Möller hat mit seinem Berater (Klaus Gerster, der „weiße Abt“, d. Red.) bei uns um mehr Geld gepokert, gleichzeitig gesagt, er stünde bei einem anderen Club im Wort. Dann hat er offenbart, dass er nach Schalke gehen will. Wir haben ihm nicht gesagt, dass er bekloppt ist“, erinnerte sich BVB-Manager Michael Meier später, „aber gedacht haben wir es schon.“ 

Was hat dieser Andy Möller sich nicht alles anhören müssen? Oder anders: Was man sich für das bisschen Geld alles anhören muss! Von Lothar Matthäus im Spiel gegen Bayern München (1:1) gestenreich als „Heulsuse“ verhöhnt, von seinem Intimfeind, KSC-Trainer Winfried „Winnie“ Schäfer als „Schwalbenkönig“ („Zeigen Sie jeden Tag im Fernsehen Andy Möller, damit der Fußball wieder sauber wird!“)  abgekanzelt, von den gegnerischen Fans wegen seiner zeitlosen Frisur als „Heintje“ belächelt.

Meister, UEFA-Cup-Sieger, Champions-League-Sieger

  • Aber doch einer der erfolgreichsten deutschen Spieler seiner Zeit: Meister und CL-Sieger mit Dortmund, Meister und UEFA-Cup-Sieger mit Juventus Turin in Italien, Weltmeister 1990, Europameister 1996.

Das nötigte sogar Enfant terrible Ansgar Brinkmann Respekt ab: „Wenn ich meine Karriere mit seiner vergleiche, dann hatte ich gar keine…“ 

Möller vom BVB zu Schalke – im Zenit seiner Karriere. „Ich will es allen beweisen“, sagte er auf der Pressekonferenz, die Schalke 04 wohl auch deshalb gab, um die komplett verblüffte Öffentlichkeit davon zu überzeugen, dass es sich nicht um einen Bergmanns-Witz handelte.

Rudi Assauer war selbst ganz überrascht: „Ich hätte nie gedacht, dass Möller diesen Schritt tatsächlich macht.“

Er machte ihn. Die Plakate beim 2:1-Einstand für Schalke gegen den 1. FC Köln im Parkstadion – wo 62.000 Zuschauer bei hochsommerlichen Temperaturen bei der Möller-Premiere dabei waren, fielen nicht wirklich milde aus: „Zecke Möller – Willkommen in der blau-weißen Hölle“, war noch die harmloseste Aufschrift.

Doch Möller machte Schalke besser, machte den leck geschlagenen Revierklub zum Titel-Aspiranten. „Wir hatten Ebbe Sand und Emile Mpenza“, sagt Schalkes damaliger Geschäftsführer Peter Peters zur Situation beim Möller-Transfer, „Möller war der fehlende Mosaikstein. Wir haben alles richtig gemacht.“

„Turbo-Möller“ zündete in 32 Bundesliga-Spielen 2001/2002 mit sieben Torbeteiligungen. Spätestens nach dem 4:0 beim BVB am 23. September 2000, als die Dortmunder-Fans den Rückkehrer mit weißen Taschentüchern auf der Südtribüne empfingen, waren die Zweifel verstummt.

Oder, um es mit Andreas Möller zu sagen: „Wenn ich eine Heulsuse wäre, hätte ich diesen Schritt nicht gemacht.“

 

 

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