(Foto: Uwe Kraft/AFP via Getty Images)
Beim Testspiel von Bayer 04 Leverkusen gegen den FC Zürich (4:1) endete für Florian Wirtz eine lange Leidenszeit. Nach knapp neun Monaten Verletzungspause stand er zum ersten Mal wieder in der Anfangsformation der Werkself. Zwar reichte es noch nicht für mehr als 45 Minuten Einsatzzeit, gute Ansätze zeigte der hochtalentierte 19-Jährige aber schon. Wirtz war gegen die Schweizer einer der auffälligsten Akteure und krönte seinen gelungenen Auftritt mit dem Treffer zum 2:0.
Dass Wirtz für Leverkusen der Hoffnungsträger schlechthin ist, wird sofort deutlich, wenn man den Aussagen der Verantwortlichen Aufmerksamkeit schenkt. „Mit ihm und seiner Präsenz auf dem Platz ist unser Spiel ein anderes“, beurteilte etwa Ex-Geschäftsführer Rudi Völler die Wichtigkeit des Bayer-Youngsters in der Halbzeitpause der Partie. Auch Trainer Xabi Alonso stimmte in die Lobeshymnen mit ein: „Wir sind mit Flo ein besseres Team und ich bin ein besserer Coach, wenn ich bessere Spieler habe.“
Die Erwartungen an den gebürtigen Pulheimer sind also immens. Nach der Winterpause soll er federführend dazu beitragen, dass es für die kriselnden Rheinländer, die nach 15 Spieltagen nur auf dem zwölften Tabellenplatz stehen, wieder deutlich weiter nach oben geht.
Auch Wirtz weiß allerdings, dass der Weg zu alter Stärke nach seinem Kreuzbandriss, den er sich im März ausgerechnet im Duell mit seinem Ex-Klub 1. FC Köln zuzog, ein langer ist: „Bei der Ballannahme und dem direkten Weiterleiten hatte ich noch Fehler drin. Das Gefühl, das man über mehrere Spiele bekommt, ist noch nicht da, ich setze mich da aber nicht unter Druck. […] Ich glaube, das kommt einfach wieder.“
Mit Blick auf die Europameisterschaft 2024 in Deutschland dürfte Wirtz auch in den Plänen von Bundestrainer Hansi Flick wieder eine Rolle spielen. Schon bei der WM in Katar hätte er im Kader stehen sollen. Spekulationen über ein mögliches Blitz-Comeback bestätigten sich letztendlich aber nicht.
Nach dem enttäuschenden Vorrundenaus stellte Flick zuletzt auch personelle Veränderungen in Aussicht. „Es tut einer Mannschaft gut, wenn frischer Wind reinkommt. Wir haben einige gute, sehr talentierte junge Spieler, die nachkommen. Da müssen wir unseren Blick auch drauf richten, weil es um die Zukunft geht“, so der 57-Jährige im Interview mit der ‚Deutschen Presse-Agentur‘.
Wirtz könnte demzufolge so etwas wie das Gesicht des abermaligen Umbruchs im DFB-Team werden. Der Erwartungsdruck, der mit der Verantwortung einhergeht, Hoffnungsträger im Verein sowie in der Nationalmannschaft zu sein, ist jedoch nicht zu unterschätzen. Für den 19-Jährigen gilt es nach seiner schwerwiegenden Verletzung nun erst einmal, einen Schritt nach dem anderen zu machen. Die Zeit dafür wird man ihm zugestehen müssen.
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