Borussia Mönchengladbach

Fader Beigeschmack: Bankdrücker Cuisance wechselt nach München

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Die Zeit von Michaël Cuisance in Mönchengladbach war in einer beinahe beispiellosen Weise von Höhen und Tiefen geprägt. Als 17-Jährigen holten ihn die Gladbacher für eine Ablöse von 250.000 Euro aus der Jugend des AS Nancy nach Deutschland. Knapp zwei Jahre später wird der junge Franzose nun zum FC Bayern München transferiert. Und das, obwohl Cuisance nach einer starken Debüt-Saison bei der Borussia seit einem Jahr kein Bein mehr an die Erde bekommen hatte. Sportdirektor Max Eberl sah sich allerdings aufgrund diverser Vorfälle gezwungen, Cuisance trotz seines noch bis 2023 gültigen Arbeitspapiers abzugeben.

Brazzo: „Er wird sich hier entwickeln“

„Es ist wie bei Philippe: Auch er wird Spieler von Bayern,“ erkärte Bayerns Sportdirektor Hasan Salihamidzic am Rande des 2:2-Bundesligauftakts gegen die Berliner Hertha bezüglich der Personalie Cuisance. „Er ist ein großes Talent mit sehr viel Potenzial. Er hat große Stärken im Ballbesitzfußball“, schwärmte der 42-Jährige. Cuisance werde „auf sich aufmerksam machen, weil er Mentalität, eine hervorragende Technik hat und einen hervorragenden linken Fuß hat“, so der Bosnier.

„Er ist ein Spieler, der sich hier entwickeln wird und an dem wir viel Freude haben werden in Zukunft“, prophezeit Salihamidzic. In Gladbach hatten sie das nach Cuisances erfrischende Auftritten in er Saisoson 2017/18  auch gedacht. Doch in der letzten Spielzeit stand er nur ein einziges Mal in der Startformation der Fohlen. Der U20-Nationalspieler war unzufrieden mit seinem Reservistendasein und stellte dies – sehr zum Leidwesen der Gladbacher Verantwortlichen – auch regelmäßig zur Schau.

Cuisance stänkert sich nach München

So soll Cuisance laut dem „Express“ in den vergangenen Monaten unter anderem mehrfach Vereinsverantwortliche verbal angegangen haben. Auch seine Berater sollen sich mehr als nur einmal daneben benommen haben. Cuisance forderte eine Stammplatz-Garantie und drohte, den Klub sonst zu verlassen. Eberl wurde in die Ecke gedrängt, konnte sich aber natürlich nicht erpressen lassen. Die Stimmung bei den Fohlen drohte zu kippen, laut Eberl waren Cuisances Eskapaden „belastend“. So lässt der 45-Jährige das Talent im Wissen um dessen herausragende Veranlagung notgedrungen nach München ziehen.

Um die zehn Millionen Euro sollen die Bayern für den seit gestern 20-Jährigen überweisen. Duch diverse Nachschläge sowie eine Beteiligung bei einem Weiterverkauf könnte sich die Summme noch steigern. Die Hintergründe des Wechsels lassen die Transferaktivitäten des deutschen Rekordmeister allerdings einmal mehr in keinem guten Licht erscheinen. Einen jungen Spieler zu verpflichten, der sich von einem Ligakonkurrenten wegstreikt, ist schließlich eigentlich ein absolutes No-Go und tritt die Vorstellung von Solidarität zwischen den Klubs mit Füßen. Dass Cuisances Entourage das konkrete Interesse der Bayern gegen Gladbach und allen voran Eberl verwendet hat, scheint klar zu sein. Sollte Cuisance in München statt mit Fehlverhalten allerdings wieder mit Leistung auf sich aufmerksam machen, wäre all dies wohl vergessen.

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