RB Leipzig: Champions League-Gruppe H im Check

philipp.meierjohann08.10.2020

Foto: David Ramos/Getty Images

In der letzten Saison hat RB Leipzig mit einer Top-Leistung nach der anderen auf sich aufmerksam gemacht. Doch schaffen die roten Bullen es tatsächlich ein langfristiger Gast des größten Klub-Wettbewerbs zu werden? Die kommende Gruppenphase stellt den Bundesligisten auf jeden Fall direkt vor große Aufgaben.

„Wir haben aufgrund der Art und Weise, wie wir die letzte Champions-League-Saison bestritten haben und wie wir fußballerisch angetreten sind, für Aufmerksamkeit gesorgt“, sagte Sportdirektor Markus Krösche im Anschluss an die Auslosung der diesjährigen Gruppenphase der UEFA Champions League. Und tatsächlich, der Durchmarsch von RBL bis ins Halbfinale dürfte wohl die größte Überraschung des Wettbewerbs gewesen sein. Doch bleibt der Erfolg aus der letzten Saison nur ein One-Hit-Wonder? Zwar hat RB einen kometenhaften Aufstieg hingelegt, jedoch ist Leipzig in Europa weiterhin relativ unbeschrieben. Das soll sich in den nächsten Jahren ändern. Doch die Gruppenphase der Sachsen wirkt schon wie ein End-Turnier. Denn unter anderem wartet der letztjährige Halbfinalgegner Paris St. Germain schon in der Gruppenphase. Und auch der Traditionsklub aus England Manchester United fordert die roten Bullen früh. Selbst aus der Türkei scheint man mit dem Meister der Süper Lig kein Freilos erhalten zu haben. Markus Krösche nimmt die Mannschaft aber in die Pflicht: „Wir haben eine sehr anspruchsvolle Gruppe zugelost bekommen. Unser Ziel ist trotzdem das Achtelfinale. Wir haben letzte Saison gezeigt, zu was wir in der Lage sind. Paris kennen wir aus dem Halbfinale, mit ihnen haben wir noch eine Rechnung offen“.

Paris St. Germain

Die angesprochenen Pariser schossen RBL letzte Saison mit einem 3:0 aus der UEFA Champions League. Damit endete die europäische Reise der „Bullen“ im Halbfinale. Vielleicht kann man sich frühzeitig dafür revanchieren. Der Erfolg der Pariser war das bisher einzige Aufeinandertreffen beider Teams. PSG ist übrigens in den letzten acht Austragungen der Champions League vertreten gewesen. Viermal endete der Weg im Achtelfinale, dreimal im Viertelfinale und eben letztjährig im Finale gegen den FC Bayern München. In der letzten Saison wurden die Hauptstädter souverän französischer Meister. Der nationale Pokal und auch der Ligapokal landeten in den Händen des Hauptstadt-Klubs. Nach drei Titeln verpasste man lediglich in der CL den perfekten Triumph in der Saison 19/20.

Der Saisonstart des amtierenden französischen Meister verlief spektakulär. Denn man startete mit zwei Niederlagen in die neue Saison der Ligue 1. In der Folge zeigte die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel sich aber gefestigt. Es folgten vier Siege. Dabei hielt die Truppe ein Torverhältnis von 12:1. Der verpatzte Saisonstart geriet damit schnell in Vergessenheit. Auch, wenn PSG zwei Punkte hinter dem Erstplatzierten liegt, scheint die Mannschaft das Tief zu Beginn der Saison längst überwunden zu haben. Aus der Bundesliga wird man auch in diesem Jahr den ein oder anderen Ex-Bundesliga-Spieler wieder erkennen. Juan Bernat spielte für den FC Bayern München, Thilo Kehrer trug lange Zeit den Dress des FC Schalke 04. Gleiches gilt für Julian Draxler. Er lief auch für den VfL Wolfsburg in der Bundesliga auf. Auch Abdou Diallo kennt die Bundesliga. Neben dem FSV Mainz 05, spielte er für Borussia Dortmund.

Stadion: Parc des Princes (47 929 Zuschauer)

Trainer: Thomas Tuchel

Top-Stars: Kylian Mbappé, Neymar, Angel Di Maria

Spieltermine:

RB Leipzig – Paris St. Germain: Mittwoch, 04.11.20, 21:00 Uhr
Paris St. Germain – RB Leipzig: Dienstag, 24.11.20, 21:00 Uhr

Manchester United:

Gegen Manchester United tritt man das erste Mal an. Letzte Saison zeigte man immerhin den „Spurs“ von den Tottenham Hotspurs die Tür. Im Achtelfinale schaltete man die von José Mourinho trainierte Truppe aus. Die großen Erfolge der „Red Devils“ in der UCL liegen mittlerweile weit zurück. 2008 feierte man den letzten Gewinn des Wettbewerbs. 2009 und 2011 scheiterte man jeweils noch im Finale. Danach wandelte sich das Blatt für die Engländer. Immerhin feierte man 2017 noch den Sieg in der UEFA Europa League. In der letzten Spielzeit verpasste man einen erneuten Titel in diesem Wettbewerb. Im Halbfinale gegen den FC Sevilla war Schluss für die Mannschaft von Cheftrainer Ole Gunnar Solskjaer. In der Liga sicherte man sich über den dritten Platz in der Premier League die diesjährige CL-Teilnahme. Der Start in die neue Spielzeit verlief allerdings alles andere als gut. ManU startete mit zwei Heimniederlagen und einem Sieg in der Ferne. Für Manchester ist sicherlich das Achtelfinale möglich. Doch mit PSG und RBL stehen zwei unheimlich gute Widersacher im Weg.

Stadion: Old Trafford (74 879 Plätze)

Trainer: Ole Gunnar Solskjaer

Top–Stars: Paul Pogba, Marcus Rashford, Bruno Fernandes

Spieltermine:

Manchester United – RB Leipzig: Mittwoch, 28.10.2020, 21:00 Uhr
RB Leipzig – Manchester United: Dienstag, 08.12.2020, 21:00 Uhr

Basaksehir

Der große Außenseiter der Gruppe ist klar. Für Istanbul Başakşehir FK ist es die erste Teilnahme in der Champions League. Die Leipziger machten in dem Wettbewerb schon Erfahrung mit Stadtrivale Besiktas Istanbul. Dabei gingen beide Spiele für die Leipziger verloren. In der letzten Saison machte Başakşehir dadurch auf sich aufmerksam, dass man in der Europa League immerhin im Achtelfinale landete und die Meisterschaft der Süper Lig feierte. Doch in der neuen Saison sieht es ganz anders aus. Der Titelverteidiger startet mit nur einem Punkt aus den ersten vier Liga-Spielen. Damit belegt man tatsächlich den letzten Tabellenrang. Mit dabei übrigens der Ex-Hamburg- und Stuttgart-Spieler Berkay Özcan. Es wird spannend zu sehen, inwiefern der CL-Neuling in der Hammer-Gruppe mithalten und eventuell den Favoriten ein Bein stellen kann.

Stadion: Basaksehir Fatih Terim (17 156 Plätze)

Trainer: Okan Buruk

Top–Stars: Edin Visca und Irfan Can Kahveci

Spieltermine: