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RB Leipzig

RB Leipzig: Die sportliche und wirtschaftliche Erfolgsgeschichte

Erneut ist RB Leipzig mittendrin im Kampf um den Bundesliga-Titel. Innerhalb von elf Jahren hat sich der Klub zu einem Top-Team Deutschlands geformt. Trotz anhaltender Kritik an dem Projekt RBL, lässt sich die Entwicklung des Klubs in den letzten rund zehn Jahren nur lobend betrachten.

Der Debüt-Trainer spielt keine Rolle mehr

Die ersten Trainer des 2009 gegründeten Fußball-Klubs sind nur wenigen ein Begriff, zumindest im Zusammenhang mit RB. Premieren-Trainer Tino Vogel blieb nur ein Jahr, ebenso sein Nachfolger Thomas Oral und dessen Nachfolger Peter Pacult. Vogel bestritt eine bärenstarke Oberliga-Saison und ging nach einem Punkteschnitt von 2,67 in die Jugendarbeit des Klubs. Bis Sommer 2016 war er Trainer bei Leipzigs Reserve. Er ist aktuell ohne Klub. Pacult hingegen ist noch Trainer in Österreichs zweiter Liga, Oral coacht den ambitionierten Drittligisten FC Ingolstadt.

Die längste Amtszeit hat bis heute Alexander Zorniger inne. Der mittlerweile 53-Jährige war fast drei Jahre am Stück für die Geschicke an  der Seitenlinie verantwortlich. Mit RB stieg er unter anderem in die zweite Bundesliga auf. Der aktuelle Cheftrainer Julian Nagelsmann ist mit 73 Pflichtspielen immerhin schon der Coach mit den drittmeisten Partien an der Seitenlinie. Dabei bringt er es auf einen hervorragenden Schnitt von 1,99 Punkten pro Spiel.

Die Deals mit RB Salzburg

In der jungen Vergangenheit setzte man auf dem Transfermarkt Maßstäbe für neue Größen. Eigener Rekord-Zugang ist seit 2017 Naby Keita. Er kam vom Partnerklub aus Salzburg für rund 30 Millionen Euro. Auch, wenn viele bei Keita die Shopping-Laune der Leipziger kritisierten, bewies der Klub, wie wirtschaftlich er arbeitet. Zwei Jahre später verkaufte man den Mann aus Guinea für rund 60 Millionen Euro weiter zum FC Liverpool. Timo Werner stellt mit seinem Wechsel, ebenfalls nach England, in diesem Sommer eine ähnliche Größenordnung dar. Die restlichen Abgänge fallen ablösetechnisch weit zurück. Viel diskutiert werden weiterhin die Einkäufe beim Klub RB Salzburg. Der Österreich-Ableger wurde gleich 18-mal zur Filiale des Bundesligisten. Zum Vergleich: Die nächst häufigsten Transfers in puncto Zugänge machte man mit dem SV Babelsberg und dem 1. FC Kaiserslautern (je drei Neuzugänge). Knapp 200 Millionen Euro an Gesamtvolumen flossen von Leipzig nach Salzburg.

Sportlich kennt der Klub kaum Rückschläge. 2010 stieg man als Meister der Oberliga direkt auf. In der Regionalliga musste man dann aber mehr Geduld zeigen. Nach einem vierten und dritten Platz stieg man 2013 als Meister auf. Darauf folgte der erhoffte Direkt-Aufstieg in die zweite Liga. Nach einem fünften Platz mit Achim Beierlorzer als Trainer, folgte im nächsten Jahr der ersehnte BL-Aufstieg unter Trainer-Routinier Ralf Rangnick. Seitdem begeistert RB auch die deutsche Elite-Liga. Eine Vize-Meisterschaft, ein dritter Platz und sechster Platz reihen sich bis heute ins Portfolio ein.

Nach dem Gruppen-Aus in der Champions League-Debüt-Saison 17/18 schaffte man es in der Europa League bis ins Viertelfinale. Im Folgejahr enttäuschte man etwa mit dem Gruppen-Aus in der Europa League frühzeitig. Die Gegenwart stellt den größten internationalen Erfolg dar. In der zurückliegenden Saison erreichte man das Halbfinale gegen Paris St. Germain und verpasste nur knapp das deutsche Finale gegen den FC Bayern München. Im nationalen DFB-Pokal riss der Klub den Großteil der Jahre kein Bäume aus. 2019 war man dann  aber dicht am ersten Titel dran. Doch der FCB stoppte den Höhenflug mit einem 0:3.

Mit Werner ging der erfolgreichste Einzelspieler

Durch den raschen Aufschwung sind auch die Marktwerte der RB-Kicker regelrecht explodiert. Vor rund zehn Jahren lag der Durchschnittswert der Profis bei circa 200 Tausend Euro (Quelle: „Transfermarkt“). Aktuell sind die Leipziger im Schnitt rund 20 Millionen Euro wert. Solch eine großen Sprung kann keiner der anderen Bundesligisten vorweisen.

Problematisch bleibt die Vereins-Identität RBs. Mit 750 Mitgliedern spielt der Klub in einer anderen Liga als der Rest der Bundesliga. Zum Vergleich: Die TSG 1899 Hoffenheim ist der Klub mit den zweitwenigsten Mitgliedern, hat aber ganze 9400 Fans mehr im Klub vorzuweisen. Durch den sportlichen und wirtschaftlichen Fortschritt hat RB Jahr für Jahr schwarze Zahlen zu vermelden. Zu dieser Wahrheit gehört aber auch, dass der Klub Verbindlichkeiten zum Konzern „Red Bull“ hat. 100 Millionen Euro wurden laut dem Geschäftsbericht des Ost-Klubs umgewandelt und gelten somit nicht mehr als Schulden des Klubs bei dem Konzern. Damit hat man laut Konzernbericht 2019 noch rund 86 Millionen Euro als Schulden bei dem Geldgeber.

Einzelspieler machten erstmals 2017 in der Bundesliga auf sich aufmerksam. 16/17 war Timo Werner an 28 Toren direkt beteiligt, Kollege Emil Forsberg sogar an 30 Treffern. In der Folge-Saison war immerhin Werner noch an 21 Toren beteiligt. Weiterhin scorte er auch 18/19. Mit 25 Scorerpunkten belegte er an dieser Stelle Platz fünf. Mit einem Top-Ergebnis verabschiedete er sich aus Leipzig. Letzte Saison schoss er 28 Tore und bereitete acht weitere Treffer vor. Nur Robert Lewandowski konnte ihn wieder einmal übertrumpfen. Ebenfalls groß spielte Neuzugang Christopher Nkunku auf. Er brauchte es auf 15 Torvorlagen und fünf eigene Tore.

Seit Gründung des Klubs ist das Projekt RB Leipzig eine einzigartige Erfolgsgeschichte. In unzähligen Bereichen hat der Klub neue Maßstäbe gesetzt. Nicht nur durch die finanziellen Mittel hält der Klub in der Spitze mit. Die Mittel werden hervorragend verwertet und liefern in der Kombination das bestehende Erfolgserlebnis. Auf den ersten Titel muss der Klub noch warten, man bringt sich aber regelmäßig in Position. Nur so richtig akzeptiert wird der Fußball-Konzern RB Leipzig wohl nie in der Bundesliga. Zu unkonventionell und unromantisch ist das Projekt für den Bundesliga-Fan.

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