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SC Freiburg

Freiburg: Der Klassenerhalt als Ziel

SC Freiburg: Gute Transfers, schlechter Saisonstart

Die Mentalität in Freiburg stellt einen Gegenpol zu dem handelsüblichen Geschäft im Profifußball dar. Trainer Christian Streich ist derzeit der dienstälteste Trainer der Bundesliga. Mit über drei Jahren Abstand folgt Hertha-Trainer Pál Dárdai. Selbst nach dem Abstieg in der Saison 2014/2015 blieb der 53-Jährige dem Sportclub als Trainer erhalten. Dabei betonte er, dass er sich noch an Verträge halte und ein Rücktritt daher für ihn keine Option sei. Und auch der Verein hatte nie im Sinn, Streich wegen des Abstiegs zu entlassen. Der weitere Verlauf ist bekannt: Wiederaufstieg, der siebte und zuletzt fünfzehnte Tabellenplatz. Nach der abgelaufenen Saison wird es auch in diesem Jahr wird es wieder das bescheidene Ziel „Klassenerhalt“ geben.

Transfers und Personal

Caglar Söyüncü hat den Verein für 21 Millionen Euro zu Leicester City verlassen und ist damit der neue Rekordabgang der Breisgauer. Weitere Abgänge sind Marc-Oliver Kempf, der ablösefrei zum VfB Stuttgart gewechselt ist, Julian Schuster, der seine Karriere beendet hat und Karim Guédé, der zum SV Sandhausen ging. Kempf hat zuletzt wegen Verletzungsproblemen keine wichtige Rolle mehr gespielt. Ex-Kapitän Schuster und auch Guédé waren als Leader jedoch sehr wichtig.

Auffälliger sind die bisherigen Neuzugänge. So konnte der Innenverteidiger Dominique Heintz für drei Millionen Euro vom 1. FC Köln erworben werden. Zudem kam der hochtalentierte Stürmer Luca Waldschmidt, der auch auf dem Flügel einsetzbar ist, für fünf Millionen Euro vom Hamburger SV. Außerdem konnte Philipp Lienhart nach vorheriger Leihe fest von Real Madrid für zwei Millionen Euro verpflichtet werden. Ergänzend dazu sind mit Jérôme Gondorf ein Mann für das zentrale Mittelfeld sowie mit Mark Flekken ein ambitionierter Ersatz-Torwart gekommen.

Der Kader steht somit weitestgehend. Mit weiteren Abgängen ist nicht zu rechnen. Ein neuer Innenverteidiger wird angesichts der bereits im Kader stehenden Dominique Heintz, Robin Koch, Philipp Lienhart und Manuel Gulde wohl nicht kommen. Auch auf der Linksverteidiger-Position wird kein Back-Up mehr verpflichtet. Kommen hingegen soll noch ein flexibler Spieler für das offensive Mittelfeld. Dort verpflichtete man bereits Brandon Borrello vom 1. FC Kaiserslautern, allerdings fällt dieser mit einem Kreuzbandriss noch länger aus. Ein Kandidat für diese Position ist das 21-jährige ungarische Talent Roland Sallai. Der Transfer soll bereits kurz vor dem Abschluss stehen.

Trotz der Fluktuation, die der SC Freiburg durch seine Rolle als Ausbildungsverein erlebt, gibt es eine große Konstante im personellen Bereich. Christian Streich ist seit dem 01. Januar 2012 Cheftrainer beim SC Freiburg. Er strahlt Ruhe aus und er repräsentiert den Breisgau-Club wie kein anderer. Zudem schafft er es immer wieder, junge Spieler weiterzuentwickeln und aus wenigen Mitteln viel herauszuholen.

Stärken und Schwächen

Der Trainer Christian Streich ist durch seine Ruhe und seine Fähigkeiten also ein großer Pluspunkt der Freiburger. Auch das ruhige und stabile Umfeld ist ein sehr wichtiger Erfolgsfaktor für die Breisgauer. Befindet sich die Mannschaft in einer Schwächephase, wird nicht alles über Bord geworfen. Trotz zweier schwerwiegender Schwächephasen hat der Sportclub aufgrund dieser Faktenlage in der Saison 2017/2018 den Klassenerhalt geschafft. Daran wird sich auch in dieser Saison nichts ändern. Zudem wurde der Kader mit Spielern wie Heintz und Waldschmidt durchaus gut verstärkt. Außer Söyüncü hat kein Stammspieler den Verein verlassen. Insgesamt ist der Kader also vor der anstehenden Spielzeit qualitativ deutlich besser besetzt als vor der letzten Saison.

Zum Teil mangelt es in der Breite aber noch an der Qualität. So steht kein echter Ersatz für Linksverteidiger Christian Günter bereit. Darüber hinaus könnte es im offensiven Mittelfeld bei weiteren Ausfällen knapp werden. Zusätzlich fehlt nach den Abgängen von Schuster und Guédé an echten Führungsspielern. Diese Rolle können zwar beispielsweise Nils Petersen und Mike Frantz übernehmen, insgesamt ist die Mannschaft dennoch recht unerfahren. Zumindest konnte sie die erste Pokalrunde bei Energie Cottbus dank des Elfmeterschießenn überstehen. Der Bundesliga-Start ging trotz zahlreicher Torchancen jedoch mit 0:2 gegen Eintracht Frankfurt verloren. Ein schlechter Saisonstart könnte für die Breisgäuer problematisch werden, denn dann stünde die junge Mannschaft schon früh unter Druck.

Prognose

Insgesamt ist die Qualität des Kaders für die neue Saison verbessert worden. Der SC Freiburg hat ein gesundes Fundament, mit Christian Streich einen routinierten und erfahrenen Trainer, ein entspanntes Umfeld und einen angesichts der Mischung aus jungen Talenten und erfahrenen Spielern ausgewogen wirkenden Kader. All diese Gründe sprechen dafür, dass der SC Freiburg gut für die neue Saison gerüstet ist. Deshalb ist davon auszugehen, dass am Ende der Spielzeit 2018/2019 mindestens der erneute Klassenerhalt zu Buche stehen wird. Auch eine komplett sorgenfreie Saison ist im Bereich des Möglichen.

So könnte Freiburg spielen:

Schwolow – Günther, Heintz, Koch, Stenzel – Höfler, Gondorf – Frantz, Waldschmidt – Niederlechner, Petersen

Fakten:

  • Trainer: Christian Streich
  • Taktische Aufstellung: 4-2-2-2
  • Transferausgaben: 12 Millionen Euro
  • Transfereinnahmen: 23 Millionen Euro
  • Voraussichtlicher Tabellenplatz: Unteres Mittelfeld (Platz 12-15)