Bundesliga

Star-Berater fordert Reform: Barnett will „365 Tage Transfermarkt“

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Jonathan Barnett. Vielen Fußball-Fans dürfte der Name kein Begriff sein, dabei gehört der Brite neben Branchengrößen wie Mino Raiola (Erling Haaland, Zlatan Ibrahimovic) oder Jorge Mendes (Cristiano Ronaldo) zu den einflussreichsten Spielerberatern im Weltfußball. Nicht nur das 18-jährige Supertalent Eduardo Camavinga (wechselte für 31 Mio. Euro zu Real Madrid) gehört zu seinen Klienten, ebenso Jack Grealish (für 117 Mio. Euro zu Manchester City). Der 71-Jährige spricht über die Vormachtstellung der Premier League, kritisiert die Bundesliga und wünscht sich eine Transfermarkt-Reform.

„Der Erfolg der Investoren ist bewiesen“

Gareth Bale, Ben Chilwell, Sergino Dest, Luke Shaw, Jérémy Doku, Saúl Níguez, Ibrahima Konaté. Nur eine kleine Auswahl der Spieler, die sich von der weltweit größten Spielerberater-Agentur ICM Stellar Sports beraten lassen. Wenig verwunderlich: Viele der Klienten stehen in der Premier League unter Vertrag. Dort haben die Klubs in diesem Corona-Sommer mit 1,34 Mrd. Euro mehr Geld investiert, als Bundesliga, LaLiga und Serie A zusammen. Für CEO Barnett keinesfalls kritikwürdig.

„Was ist daran verrückt? Die Premier League hat dieses Geld, weil dort die besten Teams spielen, was wiederum große TV-Gelder bringt. Wenn man keine Stars und somit auch nicht den besten Fußball auf dem Platz hat, bekommt man solche Gelder eben nicht“, sagt der 71-Jährige im „Bild“-Interview.

Die Ansammlung von Top-Spielern sei auf der Insel schlicht auf die vielen Investoren zurückführen. „Und ihr Erfolg ist offensichtlich und bewiesen. Fußball ist der größte Sport der Welt, wird mehr geguckt als alles andere rund um den Globus“, betont Barnett, der seine Beratertätigkeit einst im Cricket-Sport startete und 2020 vom „Forbes Magazin“ zum einflussreichsten Fußballagenten der Welt gekürt wurde.

Barnett sieht Bundesliga in Bedrängnis: „Muss 50+1 überwinden“

„Die Fans wollen die Besten sehen und die Sponsoren wollen die Besten sponsern.“ Wer dieses Spiel nicht mitspiele, könne schlichtweg nicht „das entsprechende Geld generieren.“ Wolle die Bundesliga nicht weiter abgehängt werden, müsse sie daher „ihre 50+1 -Regel aufheben. Sie sollte an einem wetteifernden Markt teilnehmen, um auf dem Feld konkurrenzfähig zu bleiben.“

Anhand der Spielermarktwerte (Quelle: transfermarkt.de) wird in der Tat deutlich, wie groß der Vorsprung der Premier League auf die Konkurrenz geworden ist. Zusammengerechnet über neun Mrd. Euro sind die Profis dort aktuell wert. Zum Vergleich: die Serie A und LaLiga stehen bei je knapp fünf Mrd. Euro, es folgen die Bundesliga (4,2 Mrd.) und die Ligue 1 (3,6 Mrd.).

Für Barnett ein klarer Beleg dafür, dass die Bundesliga die 50+1-Regel überwinden muss. „Diese Regel ist alt und wirkt sich auf den Standard im deutschen Fußball aus.“ Niemand wolle sehen, wie der FC Bayern jedes Jahr die Meisterschaft holt. Ohne 50+1 gebe es mehr Geld und mehr Aufmerksamkeit. „Der Beweis: Wo auch immer man auf der Welt über Fußball spricht – es wird aktuell nur über die Premier League gesprochen. Dort haben sie sechs Teams, die möglicherweise in jedem anderen Land die Liga gewinnen würden.“

„Transfers sollten ununterbrochen stattfinden“

Doch während die nach den Abgängen von Ronaldo und Lionel Messi ohnehin geschwächte LaLiga die Pandemie überwinden werde, ist sich Barnett da bei der Bundesliga „wegen ihrer Regeln nicht sicher.“ Schließlich sei die Premier League derzeit auch für die deutschen Profis das große Ziel.

Im Gegensatz zum langjährigen Arsenal-Trainer Arsène Wenger, sieht Barnett derweil keine Notwendigkeit, das Sommer-Transferfenster bereits vor dem Liga-Start zu schließen. „Ich finde, Transfers sollten das ganze Jahr über ununterbrochen stattfinden.“ Der einfache Grund laut Barnett: „365 Tage Transfermarkt würden den Fußball für die Fans spannender machen.“

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