SV Werder Bremen

Werder-Boss Bode über Corona-Einbußen: „Landesbürgschaft könnte ein Thema werden“

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In der vergangenen Saison entging Werder Bremen nur knapp den Abstieg in die Zweitklassigkeit. Aufgrund der Auswärtstorregel konnte man sich letztendlich über die Relegation retten. Nicht nur sportlich lief die Saison für die Norddeutschen alles andere als gut. Auch finanziell steht der Verein aufgrund der Corona-Krise vor großen Problemen, die Lösungen bedarf. Im Interview mit der „Sport Bild“ spricht Aufsichtsratchef Marco Bode über die finanzielle Situation des Vereins , die personelle Planung und die sportlichen Ziele.

KfW-Kredit oder Landesbürgschaft soll Werder absichern

Durch den sportlichen Misserfolg und Corona-Einbußen rechnet der Verein laut „Sport Bild“ mit knapp 30 Millionen weniger Einnahmen. Diese Summe könnte den ohnehin schon angeschlagenen Erstligisten vor große Probleme stellen. Um sich finanziell abzusichern, beantragte man erst kürzlich den KfW-Kredit: „Wir rechnen in Kürze mit einer grundsätzlichen Entscheidung. Die Unterlagen sind eingereicht, mit den begleitenden Banken ist alles besprochen.“ Auch um Alternativen kümmere man sich laut Bode intensiv: „Auch eine Landesbürgschaft könnte ein Thema werden. Es geht um die Absicherung von Darlehen. Es ist nur legitim, dass wir genau wie andere mittelständische Unternehmen Darlehen in Anspruch nehmen können. Wir stehen genau wie viele andere Klubs in der Bundesliga aufgrund der Corona-Pandemie vor großen Herausforderungen“, ordnet der ehemalige Nationalspieler die Lage der Norddeutschen ein.

Trotz finanzieller Einbußen, sieht Bode den Verein für die kommende Saison gut gerüstet: „Weil unter anderem mit Niclas Füllkrug, Kevin Möhwald und Ömer Toprak Spieler zurück sind, die uns verletzt zu lange gefehlt haben. Weil wir junge Spieler dazugeholt haben, wie Tahith Chong, Felix Agu, Patrick Erras, Romano Schmid oder Manuel Mbom. Weil Trainer und Spieler hungrig sind zu zeigen, dass wir besser sind als Platz 16.“

Bode: Rashica „nicht unter Wert verkaufen“

Um weitere Einnahmen zu generieren, möchte man den einen oder anderen Spieler verkaufen: „Wir werden an vielen Stellen Kosten reduzieren und wir planen nach wie vor auch mit Transfererlösen.“ Heißester Kandidat für einen Abschied ist Milot Rashica: „Milot ist ein äußerst spannender Spieler, der den nächsten Schritt machen möchte. Wir gehen deshalb davon aus, dass Milot uns verlassen wird. Aber wir wollen ihn nicht unter Wert verkaufen.“

Trotz der verkorksten Saison spricht der 51-Jährige über ambitionierte Saisonziele: „Ich unterscheide zwischen Saisonziel und mittelfristiger Ambition. Die bleibt nach der letzten Saison für mich unverändert: einstelliger Tabellenplatz mit dem Kampf um Europa. Das Saisonziel wird zunächst im sportlichen Team um Frank und Florian mit der Mannschaft besprochen.“

Dennoch lautet das kurzfristige Ziel, durch einen Kredit oder eine Bürgschaft das Überleben des Vereins zu sichern: „Wir arbeiten daran, dass Werder diese durch Corona verursachte Krise übersteht und dann in Zukunft wieder robuster aufgestellt sein wird.“

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