U21

„Unnötig schwer gemacht“: Deutsche U21 nach Krimi im EM-Halbfinale

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Die deutsche U21-Nationalmannschaft steht nach einem 120-minütigen-Krimi gegen Italien (3:2 n. V.) im EM-Halbfinale. Gegen phasenweise nur neun Italiener tat sich die DFB-Auswahl schwer und hätte die Verlängerung vermeiden können, wie Trainer Antonio Di Salvo nach dem Spiel einräumte.

Deutsche U21 gegen neun Italiener spät in Führung

Nach einer Komplettrotation für das letzte Gruppenspiel gegen England vertraute Di Salvo wieder auf die elf Spieler, die sich Turnierbeginn gut eingespielt hatten. Im Prestigeduell gegen Italien sollte der Einzug ins Halbfinale gelingen. Di Salvo, für den das Spiel gegen die Squadra Azzurra aufgrund seiner italienischen Wurzeln etwas Besonderes war, erwartete eine Begegnung „auf Augenhöhe.“

In der ersten Stunde hatte seine Mannschaft jedoch Probleme gegen agilere Italiener. Nach starken 20 Anfangsminuten der DFB-Auswahl übernahm die Elf von Coach Carmine Nunziata die Kontrolle über das Spiel. Die deutsche Abwehr kam vor allem in der zweiten Halbzeit kaum zur Ruhe. Nach 58 Minuten ging der leicht überlegene Gegner schließlich durch den starken Luca Koleosho verdient in Führung. Der Flügelspieler vom FC Burnley schloss einen Konter über die linke Seite mit einem flachen Distanzschuss zum 1:0 ab.

Doch die Antwort des deutschen Teams ließ nur zehn Minuten auf sich warten. Ein Dreifachwechsel von Di Salvo belebte die Offensive. Das Momentum wurde genutzt: In der 68. Minute köpfte Nick Woltemade eine Ecke von Rocco Reitz aus fünf Metern zum Ausgleich ein. Nach einer Gelb-Roten Karte für Italiens Stürmer Wilfried Gnonto gelang der DFB-Elf kurz vor Schluss die Wende. Woltemade verlängere eine Flanke des eingewechselten Merlin Röhl an den langen Pfosten, wo der ebenfalls eingewechselte Nelson Weiper sehenswert in den Winkel traf. Keine 190 Sekunden später flog der nächste Italiener mit Gelb-Rot vom Platz: Mattia Zanotti sah die Ampelkarte, nachdem er sich über seine erste beschwert hatte.

„A man among boys“: Woltemade mit fünftem Tor im dritten Spiel. Foto: Christian Hofer/Getty Images

Später Nackenschlag: „Unnötig schwer gemacht“

In doppelter Überzahl und mit der Führung im Rücken hatte die deutsche U21 das Halbfinal-Ticket schon fast in der Tasche. Die Mannschaft von Trainer Di Salvo machte es sich das Leben jedoch „echt unnötig schwer.“ Nach einem überflüssigen Foul von Eric Martel gelang Italien kurz vor Ende noch der Ausgleich. In der sechsten Minute der Nachspielzeit verwandelte Giuseppe Ambrosino den fälligen Freistoß direkt und ließ DFB-Keeper Noah Atubolu aus 18 Metern keine Chance.

„Wir waren vor dem 2:2 zu hektisch“, gab Di Salvo nach dem Spiel offen zu. Nnamdi Collins spielte im Vorhinein einen Fehlpass, der zu dem Foul von Kapitän Martel führte. Eine Szene, die prompt bitter bestraft wurde. So ging es für die deutsche Mannschaft in die Verlängerung, wo sie gegen neun tief stehende Italiener aber zu ineffizient agierte. Obwohl sie in Dauerballbesitz war, fehlte die nötige Torgefahr und das Tempo, um das Spiel zu entscheiden. Es dauerte bis zur 117. Minute, ehe Merlin Röhl die DFB-Elf erlöste und den Halbfinaleinzug perfekt machte.

In der Verlängerung „glücklich“ zum Sieg

„Zum Glück machen wir das Tor, obwohl wir es mit zwei Mann mehr nicht so gut gemacht haben“, so der viel umjubelte Siegtorschütze. Trainer Di Salvo schloss sich an: Letztlich kann die deutsche Mannschaft „glücklich sein“, das Spiel noch in der Verlängerung zu entscheiden. In einem möglichen Elfmeterschießen wäre der Vorteil, zwei Spieler mehr auf dem Feld zu haben, dahin gewesen. Nun gilt es für die deutsche U21 zu regenerieren.

Muss einige Lehren aus dem Krimi ziehen: Antonio Di Salvo. Foto: Christian Hofer/Getty Images

Der kräftezehrende Krimi gegen Italien offenbarte einige Schwächen der Mannschaft, stellte aber auch ihre Entschlossenheit unter Beweis. Die seit 19 Spiele ungeschlagene deutsche U21 darf somit weiter vom vierten EM-Titel träumen. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt allerdings nicht: Am Mittwoch (21 Uhr) trifft die DFB-Elf auf Frankreich. Das französische Team besiegte Dänemark in einem ebenso spannenden Viertelfinalspiel mit 3:2. Damit ist Deutschland der einzige verbleibende Gruppensieger des Turniers – Dänemark, Spanien und Portugal sind allesamt bereits ausgeschieden. Im zweiten Halbfinale treffen Deutschlands letzter Vorrundengegner England und die Niederlande aufeinander.

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