Ballon d’Or 2025: Dembélé gewinnt vor Yamal – Wirtz auf Platz 29

Der goldene Ball bleibt in Paris: Ousmane Dembélé wurde am Montagabend im Théâtre du Châtelet mit dem Ballon d’Or ausgezeichnet. Bei den Frauen wurde Aitana Bonmatí vom FC Barcelona zum dritten Mal in Folge geehrt.
Dembélé triumphiert erstmals
Triple-Sieger mit Paris Saint-Germain, nun die prestigeträchtigste Einzeltrophäe: Ousmane Dembélé bekam seiner Saison 2024/25 bei der 69. Auflage der Wahl zum Ballon d’Or die Krone aufgesetzt. Die Trophäe, die seit 1956 von der französischen Zeitschrift „France Football“ verliehen wird, ist der goldene Höhepunkt einer nahezu makellosen Saison des 28-Jährigen. Die Vergabe basierte auf den Leistungen der Vorsaison und der Klub-Weltmeisterschaft. Mit Ausnahme des jüngst aufgeblähten FIFA-Turniers in den USA (Finalniederlage gegen Chelsea) gewann Dembélé alles, was es zu gewinnen gab. Mit wettbewerbsübergreifend 51 Torbeteiligungen in 53 Pflichtspielen stach er aus einer hervorragenden PSG-Mannschaft heraus.
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— UEFA Champions League (@ChampionsLeague) September 22, 2025
Der Ex-BVB-Star tritt die Nachfolge von Vorjahressieger Rodri (Manchester City) an. Der Spanier verpasste aufgrund eines Kreuzbandrisses weite Teile der Vorsaison und damit auch die Top 30 der diesjährigen Ballon d’Or-Verleihung. Dennoch hatte Dembélé namhafte Konkurrenz: Der Offensivspieler setzte sich gegen Lamine Yamal (FC Barcelona, Platz zwei) und Mannschaftskollege Vitinha (Platz drei) durch. Liverpools Mohamed Salah und Raphinha vom FC Barcelona komplettierten die Top 5. Kylian Mbappé wurde als bester Real-Madrid-Profi Sechster.
„Das ist unglaublich, was ich gerade erleben darf“, sagte Dembélé auf der Bühne des Opern- und Konzerthauses. Unter Tränen rang der Offensivspieler nach Worten. Dennoch schaffte er es, allen Wegbegleitern seiner Karriere zu danken. Darunter seinen Ex-Klubs, wie dem FC Barcelona und Borussia Dortmund. Auch seiner Familie, seiner Mutter, Nationaltrainer Didier Deschamps und seinem Heimatort Eure. Und Paris Saint-Germain dafür, „dass sie mich 2023 geholt haben, diese individuelle Trophäe ist wirklich der Kollektivleistung zu verdanken.“
PSG räumt von Marseille aus ab
Für diese „Kollektivleistung“ wurde PSG zur Herrenmannschaft der Saison gekürt. Trainer Luis Enrique gewann zudem die Johan-Cruyff-Trophäe als bester Trainer. Umso enttäuschender, dass der Hauptstadtklub einige Auszeichnungen nicht persönlich entgegennehmen konnte. Der französische Rekordmeister musste zeitgleich in der Ligue 1 gegen Olympique Marseille antreten. Die ursprünglich für Sonntagabend angesetzte Partie in Südfrankreich wurde aufgrund eines Unwetters auf Montagabend verschoben. Enrique, sowie Achraf Hakimi, Nuno Mendes, Fabian Ruiz, Vitinha oder Khvicha Kvaratskhelia konnten daher nicht an der Zeremonie in Paris teilnehmen.
Glück im Unglück: Dembélé, derzeit ohnehin verletzt, erhielt seinen „Goldenen Ball“ aus den Händen von Legende Ronaldinho und wurde gebührend gefeiert. Auch von seinen Mannschaftskollegen Desiré Doué und Joao Neves, die verletzungsbedingt ebenfalls im Théâtre du Châtelet sein konnten.
Wirtz bester Deutscher, Kane Bundesliga-Magnum-Opus
Florian Wirtz war der einzige nominierte Deutsche und landete auf Platz 29 – im Vorjahr wurde er Zwölfter. Der Neu-Liverpooler steht somit sinnbildlich für die Präsenz der Bundesrepublik im Ranking: 2024 waren mit ihm, Toni Kroos (Platz 8), Antonio Rüdiger (Platz 22) und Mats Hummels (Platz 29) noch vier Deutsche vertreten. Harry Kane schnitt zum dritten Mal in Folge als bestplatzierter Bundesliga-Profi ab. Der Stürmer-Star des FC Bayern landete auf Platz 13. Borussia Dortmunds Serhou Guirassy, der amtierende Champions-League-Torschützenkönig, wurde lediglich 21., während Kanes Teamkollege Michael Olise auf Platz 30 gewählt wurde.
Trostpreis für Yamal, Abschiedsgeschenk für Donnarumma
Beim Ballon d’Or musste sich Lamine Yamal mit dem zweiten Platz zufriedengeben. Bei der „Kopa Trophy“ für den besten Nachwuchsspieler der vergangenen Saison konnte er seinen Titel jedoch verteidigen. Der Spanier setzte sich unter anderem gegen die PSG-Youngster Joao Neves und Desiré Doué durch. Beim FC Barcelona ist der 18-Jährige mittlerweile nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. In der Saison 2024/25 trug er mit 43 Scorerpunkten in 55 Pflichtspielen maßgeblich zum Gewinn des spanischen Doubles bei. Barça stellte auch bei den Frauen die Gewinnerin, wo die Kopa Trophy zum ersten Mal verliehen wurde: Die 19-jährige Mittelfeldspielerin Vicky López wurde ausgezeichnet.

Emiliano Martínez wurde bei der sechsten Ausgabe der „Yashin Trophy“ entthront. Der Argentinier stand dieses Jahr bei der Auszeichnung für den besten Torwart nicht zur Wahl, nachdem er sie zweimal in Folge für sich entschieden hatte. In diesem Jahr ging sie erstmals an Gianluigi Donnarumma, der Paris Saint-Germain mit starken Paraden zum Triple-Gewinn verhalf. Man könnte meinen, es sei ein kleines Abschiedsgeschenk der Pariser im Namen von „France Football“ und der UEFA. Der Italiener verließ den französischen Hauptstadtklub am Saisonende in Richtung Manchester City. Gregor Kobel wurde bei dem Award als bester Bundesliga-Keeper Zehnter.
Bei den Frauen wurde Hannah Hampton vom FC Chelsea ausgezeichnet. Die 24-Jährige gewann mit England die Europameisterschaft und ist die erste Titelträgerin der „Yashin Trophy“ im Frauenfußball. Ann-Katrin Berger, Stammtorhüterin und EM-Heldin der DFB-Frauen, belegte den zweiten Platz.
Ballon d’Or Féminin: Wieder Bonmatí, Bühl 19.
Die Spanierin Aitana Bonmatí gewann zum dritten Mal in Folge den Ballon d’Or der Frauen. Damit ist sie die alleinige Rekordsiegerin. Wie bei den Männern waren auch bei den Top 30 der Frauen deutlich weniger deutsche Spielerinnen vertreten als zuletzt. Klara Bühl vom FC Bayern München, die einzige Nominierte, belegte Platz 19. 2024 schafften es Giulia Gwinn (als 19.), Lea Schüller (24.) und Sjoeke Nüsken (25.) in die engere Auswahl.
Aitana Bonmatí, three times in a row! Can you believe it? 🤯#ballondor pic.twitter.com/qT53wjKiSV
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Dieses Mal war Aitanas Sieg allerdings nicht so unumstritten wie in den Vorjahren: Die Mittelfeldspielerin verpasste den EM- und Champions-League-Titel im Endspiel. 33 Torbeteiligungen in 56 Pflichtspielen und das spanische Double reichten dennoch für eine weitere Titelverteidigung. Ihrem Klub gelang diese jedoch nicht. Der FC Barcelona, im Vorjahr noch das Maß aller Dinge, schaute in die Röhre. Die Frauen des FC Arsenal, die Barça im Champions-League-Finale besiegten, wurden zum Team der Saison gekürt. „Gunners“-Offensivspielerin Mariona Caldentey belegte hinter Landsfrau Bonmatí Platz zwei, Alessia Russo (FC Arsenal/England) wurde Dritte.
Kleinste Trophäe und großes Herz
Die herzerwärmenste Ehrung des Abends ging an die Xana Foundation um PSG-Trainer Luis Enrique. Die Stiftung – benannt nach seiner Tochter, die 2019 im Alter von neun Jahren an Knochenkrebs verstarb – unterstützt Kinder und Jugendliche, die an Krebs und anderen schweren Erkrankungen leiden. Dafür bekam das Projekt von Charlene Wittstock, Fürstin von Monaco, den „Socrátes Award“ für besonderes soziales Engagement überreicht. Die bisherigen Preisträger der vor drei Jahren eingeführten Auszeichnung waren Jennifer Hermoso (2024), Vinícius Junior (2023) und Sadio Mané (2022).
Viktor Gyökeres (Männer) und Ewa Pajor (Frauen) erhielten die „Müller Trophy“, die kleinste Auszeichnung des Abends. Benannt nach Gerd Müller wird Trophäe an die Spieler:innen vergeben, die in der abgelaufenen Saison die meisten Tore für Klub und Nationalteam erzielt haben. Obwohl die portugiesische Liga im Vergleich weniger Punkte gibt, setzte sich Gyökeres mit 54 Pflichtspieltoren gegen Kylian Mbappé, Harry Kane und Erling Haaland durch. Seine starke Saison bei Sporting Lissabon brachte ihm einen Transfer in die Premier League ein. Der FC Arsenal sicherte sich die Dienste des 27-Jährigen für rund 65 bis 70 Millionen Euro.
Alle vergebenen Trophäen im Überblick
- Socrátes Award: Xana Foundation
Männer
- Ballon d’Or: Ousmane Dembélé (Paris Saint-Germain/Frankreich)
- Kopa Trophy: Lamine Yamal (FC Barcelona/Spanien)
- Yashin Trophy: Gianluigi Donnarumma (Paris Saint-Germain, jetzt Manchester City/Italien)
- Müller Trophy: Viktor Gyökeres (Sporting Lissabon, jetzt Arsenal/Schweden)
- Trainer der Saison: Luis Enrique (Paris Saint-Germain)
- Verein der Saison: Paris Saint-Germain (Frankreich)
Frauen
- Ballon d’Or Féminin: Aitana Bonmatí (FC Barcelona/Spanien)
- Kopa Trophy: Vicky López (FC Barcelona/Spanien)
- Yashin Trophy: Hannah Hampton (FC Chelsea/England)
- Müller Trophy: Ewa Pajor (FC Barcelona/Polen)
- Trainerin der Saison: Sarina Wiegman (Englische Nationalmannschaft)
- Verein der Saison: FC Arsenal (England)
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