Der 2:1-Auswärtssieg bei Hertha BSC darf als Balsam auf die zuletzt geschundene Seele von Borussia Dortmund bezeichnet werden. Nachdem Mats Hummels bereits früh Gelb-Rot gesehen hatte, musste der BVB hierbei eine komplette Halbzeit in Unterzahl überstehen. Der Dreier in der Hauptstadt nimmt indes auch Trainer Lucien Favre zumindest vorerst aus der Schusslinie.
Binnen zwei Minuten stellte die Borussia in Berlin die Weichen auf Sieg. Der zuletzt viel kritisierte Jadon Sancho war es, der nach Vorarbeit von Julian Brandt zum 1:0-Führungstreffer traf. Beim Debüt von Trainer Jürgen Klinsmann blieb der Hertha keine Zeit, den Gegentreffer zu verarbeiten. Bereits kurz darauf sprintete Achraf Hakimi die rechte Seitenlinie entlang, ehe er mustergültig in den Strafraum legte, wo Thorgan Hazard für den BVB erhöhte.
Im ausverkauften Olympiastadion schien bereits früh alles angerichtet für den zweiten Dortmunder Auswärtssieg in dieser Saison. Dass dieser überhaupt noch einmal in Gefahr geriet, kann auf den ersten Bundesliga-Platzverweis von Mats Hummels zurückgeführt werden. Schiedsrichter Sven Jablonski erteilte dem Routinier direkt vor dem Halbzeitpfiff die Lizenz zum Duschen.
In Unterzahl ging der BVB somit in die Kabine, wo einmal mehr die Sinne geschärft wurden. „Wir haben uns in der Halbzeit gesagt: Wir wollen weiterkämpfen, dürfen nicht aufgeben“, berichtete Mittelfeldregisseur Axel Witsel gegenüber BILD. Noch deutlichere Worte fand indes Kapitän Marco Reus. „Dass wir das unbedingt gewinnen wollen“, hätte sich die Borussia in der Pause gesagt, wie der 30-Jährige erklärte. Der Nationalspieler blieb in der Hauptstadt einmal mehr unter seinen Möglichkeiten, wenngleich der dringend notwendige Sieg über die Berliner letztlich zurecht im Vordergrund stand.
Auch Trainer Lucien Favre dürfte erleichtert die Heimreise angetreten sein. Der in die Kritik geratene Schweizer sammelte nach den zuletzt schwachen Auftritten seiner Mannschaft endlich wieder Argumente für eine Weiterbeschäftigung an der Dortmunder Seitenlinie. „Wir haben alles gegeben“, sagte der 62-Jährige. „Das war eine Mannschaft – auch zu zehnt.“
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