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Borussia Mönchengladbach

Kaderanalyse Borussia Mönchengladbach: Leistungsträger gehalten – punktuell verstärkt

Einen „außergewöhnlichen Erfolg“ beschreibt Sportdirektor Max Eberl die vergangene Saison von Borussia Mönchengladbach. Am Ende erreichte man den vierten Tabellenplatz in der Bundesliga und sicherte sich damit die Teilnahme an der Champions-League. Auch weil die Borussia im Vergleich zur direkten Konkurrenz nicht über große finanzielle Mittel verfügt, scheint dieser Erfolg für Klub und Fans ein ganz besonderer zu sein. Auch in der neuen Spielzeit hat sich die Mannschaft um Trainer Marco Rose hohe Ziele gesteckt. Man möchte an die vergangene Saison anknüpfen, eine intakte Mannschaft weiterentwickeln und an bestimmten Details feilen.

Leistungsträger bleiben an Bord

Max Eberl bezeichnet Borussia Mönchengladbach als „kleines gallisches Dorf“, das den Spitzenklubs der Bundesliga in die Suppe spucken will. In der Tat schafften es die „Fohlen“ zuletzt immer wieder, sich mit Gegnern wie dem FC Bayern oder Borussia Dortmund auf Augenhöhe zu duellieren. Die sportlichen Erfolge der vergangenen Jahre geben der kontinuierlichen Arbeit von Eberl und Co. Recht – was sich in diesem Sommer erstmals auch bezahlt gemacht hat. Borussia Mönchengladbach musste trotz Corona-Einbußen keinen Leistungsträger transferieren. Das spricht für die Perspektive und Entwicklung des Vereins, welche die Akteure am linken Niederrhein sehen.

Insbesondere der Verbleib von Denis Zakaria ist für Gladbach von großer Bedeutung. Der Schweizer möchte in der nächsten Saison seine Fähigkeiten als „Box-to-Box-Spieler“ weiter verbessern und in der Königsklasse unter Beweis stellen. Mit Marcus Thuram und Alassane Plea konnte man zudem zwei wichtige Offensivakteure halten, die in der vergangenen Saison zusammen 20 Treffer erzielten. Auch Eckpfeiler wie Nico Elvedi und Matthias Ginter sehen ihre Zukunft bei den „Fohlen“.

An Qualität dazugewonnen

Um die Qualität der Mannschaft weiter zu verbessern und für drei Wettbewerbe in der Breite gerüstet zu sein, wurde Max Eberl trotz schmalem Geldbeutel auf dem Transfermarkt aktiv. Nachdem Fabian Johnson, Tobias Strobl und Raffael den Verein verlassen hatten, sah man insbesondere im Mittelfeld Handlungsbedarf. Mit Hannes Wolf sicherte man sich die Dienste eines jungen Offensivspielers von Ligakonkurrent RB Leipzig. Dort hatte Wolf in seiner ersten Bundesligasaison aufgrund einer Verletzung einen schweren Stand. Als Wunschspieler von Marco Rose, der bereits bei RB Salzburg als sein „Ziehvater“ galt, sicherte sich die Borussia eine einjährige Leihe mit anschließender Kaufoption.

Während Wolf vor allem im offensiven Zentrum vorgesehen ist und den Konkurrenzkampf mit Lars Stindl verschärfen soll, soll Neuzugang Valentino Lazaro eher die offensive Außenbahn beackern. Auch der Österreicher stößt im Rahmen einer einjährigen Leihe von Inter Mailand an den linken Niederrhein. Insbesondere auf der rechten Seite möchte sich der Ex-Herthaner mit Patrick Herrmann um den Platz in der Stammelf duellieren. Eine Verletzung setzt den 24-Jährigen jedoch vorerst außer Gefecht.

Mit Wolf und Lazaro verpflichtete man zwei Spieler, die dem Team auf Anhieb weiterhelfen können. Solch ein Spieler ist auch Jordan Beyer, der in diesem Sommer nach einjähriger Leihe vom Hamburger SV zurückgekehrt war. So erhofft sich das 20-Jährige Eigengewächs genügend Spielzeit in einer Vielzahl von anstehenden englischen Wochen.

„Junge Wilde“ stehen in den Startlöchern

Neben den gestandenen Profis ist Marco Rose auch dafür bekannt, junge Talente zu fördern und in den Profifußball zu führen. In der Saisonvorbereitung testete das Trainerteam mehrere Nachwuchsspieler, die ihre Chance nutzen und in den Testspielen ein Ausrufezeichen setzen konnten. Insbesondere Rocco Reitz konnte seine Qualitäten zuletzt eindrucksvoll unter Beweis stellen. Der 18-Jährige zentrale Mittelfeldspieler fiel insbesondere durch eine überragende Spielübersicht, seine Kreativität und ein sehr sauberes Passspiel auf. In dieser Saison könnte er, ähnlich wie Offensivjuwel Famana Quizera, sein Pflichtspieldebüt im Profifußball feiern.

Taktische Elemente weiter ausgeprägt

Marco Rose geht in seine zweite Saison als Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach. Der Fußballlehrer möchte mit seiner Mannschaft noch flexibler werden und arbeitete daher zuletzt insbesondere an einzelnen Details in taktischen Themen. Dabei wurde insbesondere das 4-2-3-1 feinjustiert und das Pressing gegen den Ball weiter intensiviert. Aber auch das Spielsystem mit einer Dreier- bzw. Fünferkette wurde in der Saisonvorbereitung gesondert trainiert. Rose will auf bestimmte Spielsituationen noch flexibler reagieren können und seine Mannschaft für den Gegner unberechenbarer machen.

Borussia Mönchengladbach möchte an bestimmten Stellschrauben drehen, um die kommende Spielzeit erneut erfolgreich zu gestalten. Nachdem man im DFB-Pokal und der Europa-League in der vergangenen Saison frühzeitig ausgeschieden war, steckt man sich insbesondere in den Pokalwettbewerben höhere Ziele. Auch in der Bundesliga möchte man erneut im „Konzert der Großen“ mitmischen und sich für Europa qualifizieren. Die Qualifikation für die Champions-League soll dabei wiederum das i-Tüpfelchen einer herausragenden Saison werden.