Gegen Girondins Bordeaux feierte Oliver Kahn (l., mit Mehmet Scholl) 1996 mit dem Gewinn des UEFA-Pokals einen seiner größten Erfolge beim FC Bayern München. Das Final-Hinspiel (Foto) gewannen die Münchner am 1. Mai 1996 mit 2:0. Foto: Gunnar Berning/Bongarts/Getty Images
Es ist ein bisschen ruhig geworden um Mehmet Scholl, der am Donnerstag seinen 55. Geburtstag feiert. Zuletzt stand er 2024 auf dem Boulevard hoch im Kurs, als bekannt wurde, dass seine Tochter Josefine und Bayern-Profi Tom Bischof ein Paar sind.
Mehmet Scholl zum Thema „erstes Kind“: „Mir ist völlig egal, was es wird, Hauptsache, er ist gesund.“
Mein lieber Scholli – Der Ball-Ästhet und Freistoßspezialist aus Karlsruhe ist auch ein Sprach-Jongleur. „Kameradschaft ist, wenn der Kamerad schafft“, dieser Spruch wäre für jedes germanistische Lehrbuch über Sprachspiele geeignet.
Das gilt übrigens auch für den Münchner Poeten Wilhelm Gottfried „Willy“ Astor (64 / „Wir hatten früher eine WG: Ben war Stiller, dafür war Niki Lauda.“), der Mehmet Scholl zum FCB-Abschied 2007 gegen den FC Barcelona in der Allianz Arena mit „Bist a Lausbub und Rebell“ würdigte. Melodie: „FC Bayern, Stern des Südens“, absoluter Kult.
Richtig, lieber Willy! Mehmet Scholl gehörte in den 1990er- und 2000er-Jahren zu den ersten Profis, die es verstanden, das schon damals völlig gehypte Fußballgeschäft in Deutschland ironisch zu brechen.
Bestes Beispiel: „Ich sammelte so lange Panini-Bilder, bis ich selbst eins war!“
Als TV-Experte für die ARD übernahm Mehmet Scholl im November 2011 diesen Job von Günter Theodor Netzer (81 / „Ihr Pseudo-Wissen ist hier nicht gefragt!“) und scheute nicht vor Kontroversen.
So titulierte er den deutschen Siegtor-Schützen Mario Gomez nach dem 1:0 zum EM-Auftakt 2012 gegen Portugal so: „Ich hatte zwischendurch Angst, dass er sich wund liegt und gewendet werden muss…“
Auch Leroy Sané kanzelte er ab: „Er hat gespielt wie ein Gag!“
Zurück zum Spieler Mehmet Scholl.
„Scholli“ wurde 1996 in Diensten des FC Bayern endgültig zum Superstar. Nach der 2:1-Gala beim FC Barcelona im UEFA-Pokal-Halbfinale („Jetzt ist er 15 Millionen wert“ / BILD), dem letzten Europacup-Spiel unter der Regie des in München nicht eben beliebten Trainers Otto Rehhagel („Halts Maul, du alter Wichser!“ / Scholl zu Rehhagel, Hamburg, Februar 1996), schossen seine Popularitätswerte durch die Decke.
Scholl holte mit Deutschland den Europameister-Titel 1996, den er auf die ihm eigene Weise kommentierte: „25 Jahre alt – und schon keine Ziele mehr.“
Am 23. April 2002 – fünf Wochen vor dem Start der WM in Asien – erklärte der während seiner gesamten Karriere stets verletzungsanfällige Scholl seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft.
Als „ewiges Talent“ des deutschen Fußballs zu gelten, ließ den Scholli kalt: „Lieber ein ewiges Talent, als gar keins!“
Trotzdem wäre Mehmet Scholl nicht er selbst, wenn sein Fazit nicht so ausfiele: „Die Momente, für die es sich lohnt, Fußballprofi zu sein, sind die, wenn sich Oliver Kahn unter der Dusche einseift.“
Oder so: „Die schönsten Tore sind die, wenn der Ball flach oben reingeht!“ Happy Birthday, Scholli!
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