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SC Freiburg

Freiburg im Transfer-Check – Gute Neuzugänge, schlechter Saisonstart

SC Freiburg: Gute Transfers, schlechter Saisonstart

Vor dem Saisonstart war die Stimmung beim SC Freiburg gut. Bis auf Caglar Söyüncü hat den Verein kein Stammspieler verlassen. Zudem kamen mehrere interessante und vielversprechende Neuzugänge zum Sportclub. Jetzt kehrte jedoch Ernüchterung ein. Zum einen verpasste der wohl wichtigste Mann bei Freiburg, Christian Streich, die ersten beiden Partien wegen einer Bandscheibenverletzung, zum anderen misslang der Saisonstart mit zwei Niederlagen völlig.

Neue Back-Ups für Schwolow

Auf der Torhüterposition gab es zwar Veränderungen, Stammkeeper Alexander Schwolow betrafen sie allerdings trotz zahlreicher Gerüchte nicht. Allerdings verließen die bisherigen Back-Ups Rafal Gikiewicz und Patrick Klandt den Verein. Neu kamen dafür Mark Flekken aus Duisburg und Constantin Frommann aus der zweiten Mannschaft der Breisgauer. Beide müssen sich hinter Schwolow anstellen und kamen dementsprechend auch noch nicht zum Einsatz. Grundsätzlich ist Freiburg auf der Torhüterposition aber wohl sehr gut aufgestellt.

Defensivabgänge wurden gut kompensiert

Mit Georg Niedermeier, Marc-Oliver Kempf und Caglar Söyüncü verließen gleich drei Innenverteidiger den Verein. Während die beiden erstgenannten aufgrund von Verletzungen keine wichtige Rolle mehr im Verein spielten, war Söyüncü klarer Stammspieler. Nun wechselte er für rund 21 Millionen Euro zu Leicester City.

Sportdirektor Klemens Hartenbach und Sportvorstand Jochen Saier präsentierten allerdings sehr guten Ersatz für die Abgänge. Vor allem die Verpflichtung von Dominique Heintz überraschte viele. Der ehemalige Kölner hatte zahlreiche Optionen, entschied sich aber trotzdem für einen Wechsel in den Breisgau. Zusätzlich verpflichtete der SC Freiburg Philipp Lienhart nach vorheriger Leihe nun fest. Als fünfte Option für die Innenverteidigung zog der Verein zudem Keven Schlotterbeck aus der zweiten Mannschaft hoch. Auf der Außenverteidigerposition verließ Alexander Ignjovski den Verein, im Gegenzug gehört der bisherige Regionalliga-Akteur Chima Okoroji jetzt dem Profikader an.

Heintz konnte trotz der zwei Auftaktniederlagen bis dato überzeugen. Seine Defensivqualitäten, Fähigkeiten im Aufbauspiel und seine Torgefährlichkeit sind unbestritten. Letztere unterstrich er mit einem Treffer im Auswärtsspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Zudem bewies er Nervenstärke, als er im Pokalspiel bei Energie Cottbus den entscheidenden Elfmeter zum Sieg verwandelte. Die anderen neuen Verteidiger kamen bisher noch nicht zum Einsatz, können dem Sportclub perspektivisch aber sicherlich helfen.

Drei Zu- und drei Abgänge im Mittelfeld

Im Mittelfeld verließen Vincent Sierro (auf Leihbasis zum FC St. Gallen), Jonas Meffert (Holstein Kiel) und der ehemalige Kapitän Julian Schuster (Karriereende) den Verein. Mit Ausnahme von Schuster war keiner von ihnen wirklich wichtig für die erste Mannschaft, Meffert verpasste zudem einen Großteil der abgelaufenen Saison aufgrund von Verletzungen. Neu kamen hingegen mit Jerome Gondorf (Werder Bremen), Rolland Sallai (APOEL Nikosia) und Brandon Borrello (1. FC Kaiserslautern) drei interessante Spieler.

Während Gondorf ein bundesligaerfahrener Mann ist, sind die anderen beiden eher in der Kategorie Talente für die Zukunft anzusiedeln. Sallai gilt als hochveranlagt und könnte eine ähnliche gute Entwicklung wie Maximilian Philipp und Caglar Söyüncü nehmen. Brandon Borrello ist eine Wundertüte. Derzeit fällt er aufgrund eines Kreuzbandrisses noch aus.

Gespielt hat von den Neuen im Mittelfeld bisher lediglich Gondorf. Trotz der Niederlagen konnte er dabei durchaus überzeugen, ihm ist anzumerken, dass er das Spiel der Fraiburger bereichern kann. Durch seine gezielten Pässe leitete er bereits viele Chancen ein. Sallai und Borrello könnten in der Zukunft aber ebenfalls eine wichtige Rolle einnehmen.

Waldschmidt ersetzt Guédé

Zudem verließ Karim Guédé den Verein. Auch dieser war zwar als Führungsspieler wichtig, auf dem Platz sah man ihn zuletzt allerdings eher selten. Ihn ersetzt der junge Luca Waldschmidt (Hamburger SV). Dieser ist in der Offensive flexibel einsetzbar. Auch er passt zum Schema der Breisgauer, junge Spieler mit viel Talent früh zu verpflichten, um sie dann bei Erreichen ihres Potenzials wieder für viel Geld abzugeben. Grundsätzlich erhöht auch er die Qualität im Freiburger Offensivspiel.

In den ersten beiden Bundesligaspielen konnte er das allerdings noch nicht unter Beweis stellen. Im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (0:2) blieb er blass, gegen Hoffenheim kam er spät von der Bank und konnte keine Akzente mehr setzen. Dennoch ist zu erwarten, dass der SC Freiburg noch viel Freude an dem 22-Jährigen haben wird.

Kader qualitativ und quantitativ verstärkt

Trotz der zwei Auftaktniederlagen lässt sich sagen, dass der Kader insgesamt qualitativ und quantitativ stärker ist als noch in der letzten Saison. Die wenigen Abgänge ersetzten Hartenbach und Saier sehr geschickt. Der Konkurrenzkampf ist deutlich größer als zuvor. Auch wenn es keine Entschuldigung sein sollte, spielte das Fehlen von Cheftrainer Christian Streich bei den zwei verlorenen Spielen sicherlich eine wichtige Rolle. Er ist weder menschlich noch sportlich für den Sportclub zu ersetzen. Kehren er und das fehlende Glück zurück, ist der Breisgau-Club durchaus in der Lage, sich sportlich wieder zu stabilisieren. Die bisher getätigten Transfers dürften dazu ihren Teil beitragen.