Seine Zeit beim VfL Wolfsburg hat sich Jakub Blazczykowski sicher anders vorgestellt. Unter Trainer Bruno Labbadia gehört er aktuell nicht zum Stammpersonal und kam nach Verletzungsproblemen zuletzt kaum noch zum Einsatz. In der polnischen Nationalmannschaft hingegen genießt der 32-Jährige ein gutes Standing und ist nun sogar Rekordnationalspieler. Findet der Ex-Dortmunder nach der Länderspielpause in Wolfsburg seine alte Form wieder?
Der Gegensatz ist gewaltig. Während Kuba in der Nationalmannschaft Polens am Donnerstag sein 103. Länderspiel bestritt und damit alleiniger Rekordnationalspieler ist, kommt der Mittelfeldspieler in Wolfsburg einfach nicht zum Zug. Im Spiel gegen Portugal erzielte der 32-Jährige mit einem sehenswerten Treffer sein 21. Länderspieltreffer. Ein Tor, das ihn beflügeln sollte. Nun geht es zurück zum VfL Wolfsburg – in der großen Hoffnung auf mehr Spielzeit. Denn in dieser Saison kam Blaszczykowski bislang lediglich auf 13 Bundesliga-Minuten im Spiel gegen Werder Bremen und sieben Minuten im Pokal gegen Elversberg. Und das obwohl sein direkter Konkurrent Felix Klaus noch verletzt fehlt.
Die Einsatzzeiten von Blaszczykowski bauten seit seinem Wechsel zu Wolfsburg im Jahr 2016 stetig ab. Die Meisterzeiten mit Borussia Dortmund sind längst vorüber und Kuba lang nicht mehr auf dem Niveau, wie unter Jürgen Klopp. Wolfsburg-Trainer Bruno Labbadia bezeichnet den Polen als „echten Härtefall“ in seinem Team. „Kuba ist wegen der WM vier Wochen später als die anderen in die Vorbereitung eingestiegen, in einer Phase, in der wir nicht mehr alles durchgetauscht haben“, verriet der Coach im „kicker“. Renato Steffen, Josip Brekalo und Admir Mehmedi haben deshalb einen Vorsprung gehabt.
Den Vorsprung auf seine Teamkollegen konnte Blaszczykowski bisher noch nicht wettmachen. Trotz der vielen Probleme schätzt Bruno Labbadia den erfahrenen Polen sehr. „Er arbeitet top, ist sehr professionell, kommt immer besser in Verfassung. Es fehlen ihm im Moment die Spiele“, so der 52-Jährige. Die beiden Einsätze in der Nations League geben jedenfalls ein wenig Hoffnung für die Zukunft.
Ob es in Wolfsburg noch eine Wende für Kuba geben wird, scheint aber aktuell eher unwahrscheinlich. Sein Vertrag läuft 2019 aus. Laut polnischen Medien soll der Flügelspieler einem Winterwechsel nicht abgeneigt gegenüber sein. „Es ist aber zu früh, etwas darüber zu sagen. Ich konzentriere mich auf das, was am wichtigsten ist: hartes Training“, so Blaszczykowski selbst.
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