Am Samstag feierte RB Leipzig mit dem 3:2-Erfolg über Hannover 96 endlich den ersten Dreier der noch jungen Bundesliga-Saison. Durch einen am Ende durchaus als glücklich zu bezeichnender Sieg haben die Sachsen einen Fehlstart abgewendet. Nun kann man mit wiedererstarkter Brust in die kommende Aufgabe in der Europa League (Donnerstag gegen RB Salzburg) gehen. Dennoch bereitet vor allem die Schwäche bei Standards Spielern wie Trainer Sorgen.
Gegen Hannover hätte Leipzig in der Schlussphase durchaus noch den Ausgleich kassieren können. Vor allem Eckstöße verursachten immer wieder Verwirrung im Strafraum der Roten Bullen. Sowohl Waldemar Anton als auch Niclas Füllkrug hatten am Ende den Punkt auf dem Fuß. Lediglich dem Überblick und der Abgeklärtheit von Torhüter Peter Gulacsi und Verteidiger Ibrahima Konaté ist es zu verdanken, dass die Mannschaft von Ralf Rangnick letztlich als Sieger den Platz verließ.
Das sieht auch Angreifer Timo Werner so. „Wir müssen daran arbeiten, unsere Standards besser zu verteidigen“, moniert der Nationalstürmer gegenüber dem „kicker“. Er wird sogar noch deutlicher: „Standards sind langsam wie Elfmeter für den Gegner.“ Deutlich wurde diese Schwäche bereits bei der 1:4-Niederlage gegen Borussia Dortmund. Auch hier führten ruhende Bälle zu Gegentreffern. „Wir haben große Probleme, unser eigenes Tor zu verteidigen“, stimmt Kevin Kampl seinem Mitspieler zu.
Als Ralf Rangnick im Sommer das Traineramt in Leipzig übernahm, wollte er die unter Vorgänger Ralph Hasenhüttl aufkommende hohe Anzahl an Gegentoren eindämmen. Nach drei Spieltagen stehen jedoch bereits sieben dieser zu Buche. Das von Rangnick verordnete aggressive Arbeiten gegen den Ball funktioniert bisweilen nur in der gegnerischen Hälfte. Gegen Hannover ließ man, wie zuvor auch schon gegen den BVB und Fortuna Düsseldorf, sieben Chancen zu.
Deutlich wurde dies vor allem beim zweiten Treffer der Mannschaft von André Breitenreiter. Zwar standen alle RB-Mannen hinter dem Ball, letztlich konnte jedoch keiner das Tor verhindern. „Da verlassen sie sich aufeinander und denken, der Gegner wird sich irgendwie in unseren Beinchen verfangen“, kommentiert Rangnick kritisch die Situation.
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