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Katja Kraus über Frauen im Männer-Fußball: „Braucht Impulse und offene Kultur“

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Frauen an der Spitze: Für manche mag solch eine Bezeichnung im Alltag immer noch gewöhnungsbedürftig klingen. Allerdings könnte sie bald auch auf den Profisport zutreffen, insbesondere den Männer-Fußball. Diverse Führungskrisen, unter anderem beim Deutschen Fußball Bund (DFB), haben gezeigt, dass neue Impulse erforderlich sind, um wieder eine Stärke innerhalb eines Verbandes aufzubauen. Laut der ehemaligen Nationaltorhüterin Katja Kraus könnten Frauen repräsentativ diese neuen Wege einleiten und eine größere Rolle in der Männer-Domäne Fußball spielen. Das verriet sie in einem Interview mit dem „kicker“.

Zahlen sprechen für sich

Wenn man sich die aktuellen Zahlen rund um Frauen in Führungsrollen im Profifußball ansieht, wird eines deutlich: Frauen sind deutlich unterrepräsentiert. Das zeigt besonders die Fußball-Bundesliga. Während im Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) eine Frauenquote von 30 Prozent vorherrscht, besteht in der Bundesliga eine Quote von lediglich vier Prozent in den Aufsichtsräten der Vereine. Ein Zeichen, das sich etwas in dieser Hinsicht ändern muss?

Bewerbungen für Führungspositionen im Profisport sind nichts ungewöhnliches. Ein prominentes Beispiel: Ute Groth. Die derzeitige Vorsitzende des Amateurvereins DJK Tusa06 Düsseldorf möchte für die kommende Präsidentschaftswahl antreten und den DFB revolutionieren.

Man müsse laut ihr neue Konzepte schaffen und den Amateurmannschaften mehr Aufmerksamkeit schenken, um die Probleme an der Basis zu beheben. Nur eines von vielen Themen, das die 62-Jährige gerne angehen würde. Die Bereitschaft der Frauen ist somit gegeben. Die Frage bleibt,  wie offen die Gesellschaft für solche Schritte ist.

Kraus: „Es braucht Impulse und eine offene Kultur“

Für Katja Kraus gibt es derweil gute Gründe, weshalb Frauen Krisen in Verbänden, wie sie derzeit beim DFB vorherrscht, gut meistern könnten: „Wir sind Frauen, die den Fußball lieben und dafür sorgen wollen, dass das Spiel wieder im Mittelpunkt steht und seine verbindende Kraft entfaltet. Dafür, dass diese Kraft immer mehr verloren geht, gibt es Gründe, die mit veränderungswilligen Machtstrukturen und eben solchen Entscheidungsträgern zu tun haben. Deswegen braucht es Impulse und eine offene Kultur.“

Letztlich geht es nicht darum, eine Frauenquote zu erfüllen, um die Gesellschaft zufriedenzustellen, sondern um die Nutzung von Kompetenzen, die unter anderem auch dem deutschen Fußball helfen könnten. Inwieweit das gelingt, wird sich unter anderem in der Entscheidung zeigen, ob Groth zur Wahl der ersten DFB-Präsidentin zugelassen wird.

Es wird somit interessant zu beobachten sein, wie sich die „Männer-Domäne“ zu einer möglichen Gleichstellung entwickelt. Um das zu erreichen, sei es wichtig, den Frauen „die Möglichkeiten zu bieten“, so Kraus weiter. Die aktuelle Situation des DFB macht diese Voraussetzung nicht gerade leicht. Personen wie Katja Kraus und Ute Groth könnten repräsentativ für Veränderungen und gleichzeitig die Entfaltung solcher Möglichkeiten stehen.

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